Debatte um Jugendgewalt

Landesrätin Mair: Wenn Prävention versagt, soll es Strafen für Unmündige geben

Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP)
© Axel Springer

Jugendliche wissen, dass Mord und Vergewaltigung unrecht sind, sagt Landesrätin Astrid Mair. Deshalb brauche es Sanktionsmöglichkeiten.

Innsbruck – Für ihren Vorstoß hat Astrid Mair einiges an Kritik einstecken müssen. Aber die Tiroler Landesrätin bleibt bei dem, was sie, wie berichtet, vergangene Woche am Rande einer Veranstaltung des Kompetenzzentrums Sicheres Österreich gesagt hat: Bei Mord oder Vergewaltigung sollen jugendliche Täter künftig zur Verantwortung gezogen werden können. „Zum Schutz der Gesellschaft“, meint die ÖVP-Politikerin.

Das Thema an sich ist nicht neu, seit Jahren wird immer wieder aufs Neue über eine Senkung der Strafmündigkeit debattiert. Nachdem unlängst in Wien eine Zwölfjährige von einer Gruppe Jugendlicher wiederholt missbraucht wurde, hat die Diskussion erneut Fahrt aufgenommen. „Alle derzeit bestehenden Möglichkeiten, solche Täter zu sanktionieren, sind zu wenig“, sagt Mair.

Der lasche Umgang mit derlei Fällen soll ihrer Meinung nach bald der Vergangenheit angehören. „Es muss ja nicht gleich ein Gefängnis sein, wohin diese Jugendlichen gebracht werden. Andere Einrichtungen sind für mich ebenfalls denkbar. Aber die Konsequenzen müssen spürbar sein. Weil auch Elf-, Zwölf- oder Dreizehnjährige wissen, dass sie nicht morden oder vergewaltigen dürfen.“ Eine Strafe sei allerdings nur Ultima Ratio. „Prävention und Sensibilisierung müssen früher einsetzen, um Taten von vornherein zu verhindern.“

Die Landesrätin glaubt, dass Strafen einerseits eine Chance für die Jugendliche seien, wieder auf den rechten Weg zu kommen. „Und es würde sicherlich auch Opfern oder deren Eltern guttun, wenn die Täter eine Konsequenz zu spüren bekommen.“

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