Für herausragende Studienleistung

Auch Innsbruckerin geehrt: Van der Bellen übergab Sub-auspiciis-Ehrenringe in Hofburg

Ehre, wem Ehre gebührt: Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei er Überreichung der Sub-Auspiciis-Promotionen.
© PETER LECHNER

Außerordentliche Leistungen währen des Studiums werden vom Bundespräsident bei der Sub-auspiciss Promotion geehrt. Zum ersten Mal wurde heuer auf eine Sammel-Zeremonie in der Hofburg statt auf Ehrungen an der jeweiligen Uni gesetzt. Zehn Männer und drei Frauen wurden geehrt – die dazugehörige Rede hielt die an der Uni Innsburck promovierten Irina Tautschnig.

Wien – Präsident Alexander Van der Bellen hat am Montag erstmals in der Hofburg bei einer Sammel-Zeremonie die Ehrenringe an herausragende Uni-Absolventinnen und -Absolventen übergeben. Bisher war es üblich, dass die der Präsident für Sub-Auspiciis-Promotionen an die jeweilige Uni kommt. Seit diesem Jahr findet stattdessen einmal im Jahr eine gemeinsame Zeremonie für alle Ausgezeichneten in der Hofburg statt. Bei der Premiere wurden 13 Doctores in der Geheimen Ratsstube geehrt.

„Beeindruckendes Treffen von gescheiten jungen Leuten“

„Ich freue mich, dass wir zum ersten Mal alle Studierenden, die sub auspiciis promoviert haben, gemeinsam an einem Ort haben. Es wird ein beeindruckendes Treffen von gescheiten jungen Leuten und allen, die hinter ihrem Erfolg stehen: Familien, Freunden, Kolleginnen und Kollegen, Professorinnen und Professoren. Alle können sich vernetzen und austauschen. Wer weiß, was daraus alles entstehen kann – ich bin schon gespannt.“

Fordernde Anforderungen

Voraussetzung für eine Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten sind ein Vorzug in allen Oberstufenklassen, eine Reifeprüfung mit Auszeichnung, ein Studienabschluss, in dem alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen sowie das Rigorosum mit "Sehr gut" benotet werden, sowie Bestbeurteilungen der Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation. Dazu darf eine „im Durchschnitt normale Studiendauer“ nicht überschritten werden.

Bisher haben die Sub-Auspiciis-Promotionen mit Übergabe der Urkunde und des Ehrenrings direkt an der jeweiligen Universität stattgefunden. Um den Aufwand für den Präsidenten in Grenzen zu halten, wurde dabei allerdings immer zugewartet, bis mehrere Auszeichnungen zusammengekommen sind. In der Praxis hat das vor allem an Standorten mit wenigen Sub-Auspiciis-Promovenden dazu geführt, dass die Absolventinnen und Absolventen ihren Doktortitel zum Teil jahrelang nicht führen durften. Seit Jahresbeginn gibt es deshalb eine Zweiteilung: Die Absolventen bekommen bei einer Feier an ihrer Uni ihre Urkunde überreicht und können ab diesem Zeitpunkt den Doktortitel auch führen, die feierliche Übergabe der Ehrenringe findet dann einmal im Jahr in der Hofburg statt.

Innsbruckerin hielt Festrede

Zehn Männer und drei Frauen haben bei der ersten Sammel-Zeremonie ihren Ehrenring entgegengenommen. Gleich fünf der ausgezeichneten Absolventen kamen diesmal von der Technischen Universität (TU) Graz: die beiden Ingenieurswissenschafter Tobias Scheipel und Thomas Kamencek, die beiden Technischen Mathematiker Gabriel Lipnik und Michael Missethan sowie Computerwissenschafter Daniel Kales. Für ihren akademischen Werdegang ausgezeichnet wurden außerdem im Fach Mathematik Katharina Brazda und Julius Berner (Uni Wien) sowie der Werkstoffwissenschafter Sebastian Moser (Montanuni Leoben).

Irina Tautschnig, die an der Uni Innsbruck promovierte, hielt stellvertretend für alle Ausgezeichneten eine Rede.
© Peter LECHNER

Doch auch abseits der MINT-Fächer gab es Auszeichnungen. Darunter die Literatur- und Kulturwissenschafterin Irina Tautschnig, die an der Uni Innsbruck promovierte. Sie hielt auch stellvertretend für alle Ausgezeichneten eine Rede. Die Klassische Philologin wurde bereits am Samstag in Innsbruck für ihre Dissertation: „Moving the Earth in Song. The Reception of Copernicus in Latin and Greek Poems, 1543–1873“ promoviert.

Die gebürtige Innsbruckerin war Projektmitarbeiterin an der Uni Innsbruck und schloss ihr Doktoratsstudium in Innsbruck vergangenen Herbst ab, seither ist sie als Post-Doc an der Universität Bonn tätig. „Irina Tautschnig hat sich durch ganz besondere Studienleistungen ausgezeichnet. Ihr Talent wurde schon früh erkannt, so erhielt sie das Höchstbegabtenstipendium des Rotary Club Innsbruck und den Ann-Moss-Preis der britischen Gesellschaft für Neulateinische Studien. Sie war jahrelang Schriftführerin der Gesellschaft für Klassische Philologie, also des Vereins, in dem alle Klassischen Philologen Tirols zusammengeschlossen sind. So wurde sie einer breiten Fachöffentlichkeit bekannt“, so Rektorin Veronika Sexl.

Dekan Jürgen Fuchsbauer (Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät), Irina Tautschnig, Rektorin Veronika Sexl und Doktorvater und Laudator Martin Korenjak bei der Promotion in Innsbruck.
© DieFotografen

Von Jedi-Meistern und Superkräften

Oliver Vitouch, Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), pries in seiner Rede am Montag in der Hofburg die „epischen“ Höchstleistungen in der Bildungsbiografie der Ausgezeichneten. Sie stünden im besonderen Maße für die vornehmste Aufgabe der Universitäten: das Hervorbringen hochqualifizierter Absolventinnen und Absolventen, die es in Gesellschaft, Öffentlichkeit, Wissenschaft und Wirtschaft gerade in krisenhaften Zeiten dringend brauche. Durch ihre besonderen Fähigkeiten seien sie aber auch speziell gefordert: Ohne „das geschulte Bewusstsein besonderer Verantwortung“ und entsprechend hohe Ansprüche an sich selbst seien deren "Superkräfte" nämlich „eine gefährliche Sache. Das haben schon die Jedi-Meister gewusst, und es ist in fast allen Epen zentrales Thema. Denken Sie daran.“ (APA; TT.com)

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