SPÖ deutlich vor KPÖ

Rotes Freudenfest am Palmsonntag: Auinger neuer Salzburger Bürgermeister

Auinger setzte sich am Sonntag im „Finale“ recht eindeutig durch.
© BARBARA GINDL

Salzburg – Die Bürgermeister-Stichwahl in Salzburg wurde zum roten Feiertag: Das Finale in der Mozartstadt zwischen Bernhard Auinger und dem Kommunisten Kay-Michael Dankl fiel überraschend klar aus, der SPÖ-Mann gewann mit 63,1 Prozent der Stimmen. Beim Ergebnis noch nicht eingerechnet sind die Briefwahlstimmen.

Auinger hatte schon vor 14 Tagen mit 29,4 Prozent gegenüber Dankl (28,0 Prozent) knapp die Nase vorn. Am Palmsonntag fiel das Ergebnis eindeutig aus, sodass die beiden „Finalisten“ schon gegen Ende der Auszählung vor die Kameras und Mikrofone schritten, um erste Stellungnahmen abzugeben. „Ich gehöre heute in der Stadt Salzburg sicherlich zu den glücklichsten Menschen“, sagte Auinger. „Nach dem Tag, an dem ich meine Frau kennen gelernt habe, und den Tagen der Geburt meiner beiden Töchter ist das der schönste Tag in meinem Leben.“

Nach dem Tag, an dem ich meine Frau kennengelernt habe, und den Tagen der Geburt meiner beiden Töchter, ist das der schönste Tag in meinem Leben.
Bernhard Auinger, gewählter Salzburger Bürgermeister (SPÖ)

Es sei in den vergangenen sieben Jahren nicht einfach gewesen, gegen „extremen Gegenwind“ sozialdemokratische Positionen in Salzburg umzusetzen, meinte der bisherige Vizebürgermeister. „Aber wir haben harte Stadtpolitik im Sozialen und in meinen Bereichen (Sport und Kultur; Anm.) geleistet. Ich bin stolz darauf, dass die Salzburger heute diese Arbeit honoriert und mir das Vertrauen geschenkt haben.“ Er wolle auf jeden Fall ein Bürgermeister für alle Salzburger sein. Er sei auch davon überzeugt, mit seinem Kontrahenten Kay-Michael Dankl ausgezeichnet zusammenzuarbeiten.

📽️ Video | Porträt: Bernhard Auinger

Der KPÖ-Plus-Kandidat sprach trotz der Niederlage in der Stichwahl von einem guten Ergebnis. „Wir sind vor fünf Jahren mit einem einzigen Mandat in das 40-köpfige Stadtparlament eingezogen. Vor zwei Wochen haben wir die Zahl unserer Mandate verzehnfacht und sind in die Stichwahl eingezogen. Das zeigt, dass sich viele Menschen eine andere, sozialere Politik wünschen.“ Dass etablierte Parteien nervös geworden seien, sei verständlich.

Dankl gratulierte Auinger zu seinem Erfolg und betonte, dass die Arbeit nun erst beginne. „Wir sind als KPÖ Plus angetreten, uns die nächsten fünf Jahre für leistbares Wohnen einzusetzen. Man muss sich das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler immer wieder erarbeiten – nicht nur bei Wahlen, sondern auch in der Zeit dazwischen. Zu tun gibt es in der Stadt genug. Wir werden dazu die Zusammenarbeit mit anderen Parteien suchen und schauen, dass wir etwas weiterbringen.“

KPÖ-Kandidat Kay-Michael Dankl bei der Stimmabgabe am Sonntag.
© BARBARA GINDL

Auch SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler war nach seinem Auftritt zu Mittag in der Pressestunde in die Festspielstadt gereist, um dem neuen Stadtchef mit einer festen Umarmung zu gratulieren. Heute sei ein guter Tag für die Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt mit nun wieder roter Postleitzahl. Er sei zuversichtlich, Rückenwind für die Nationalratswahl im September mitzunehmen, und überzeugt, auch dort für eine positive Überraschung zu sorgen. (TT)

Neuer Rekord an Bürgermeisterinnen im Bundesland

Die am Sonntag abgeschlossenen Bürgermeister-Stichwahlen in Salzburg haben zu einem neuen Rekord bei der Zahl der Orts- und Stadtchefinnen im Bundesland geführt. In Zukunft werden 14 der 119 Gemeinden von Frauen geführt, zuletzt waren es elf gewesen. Das bedeutet eine Bürgermeisterinnen-Quote von 11,8 Prozent - was über dem Österreich-Schnitt von aktuell 10,5 Prozent liegt.