Suche wurde eingestellt

Tragödie in Zermatt: Drei Personen nach Lawinenabgang tot geborgen

Ein Lawinenabgang im Schweizer Zermatt forderte am Ostermontag drei Menschenleben. Eine weitere Person wurde lebend aber verletzt aus den Schneemassen geborgen. Die Suche wurde am späten Abend eingestellt.

Zermatt – In einer riesigen Lawine sind bei Zermatt in der Schweiz am Ostermontag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Eine vierte Person sei lebend gefunden worden, berichtete die Polizei im Kanton Wallis am späten Montagabend. Ob sich weitere Personen unter den Schneemassen befinden, war zunächst unklar. Laut dem Rettungschef lagen aber keine Vermisstenmeldungen vor. Die Suche wurde deshalb vorerst eingestellt. Die Polizei wollte die Lage Dienstagfrüh neu beurteilen.

📽️ Video | Lawinenabgang bei Zermatt

Keine weiteren Vermisstenmeldungen

Über die Nationalität der Opfer und den Zustand der verletzten Person machte die Polizei zunächst keine Angaben. Weil keine Vermisstenmeldungen vorlagen, gingen die Retter davon aus, dass sich keine weiteren Menschen unter dem Schnee befanden, wie der Rettungschef von Zermatt der Zeitung sagte.

Die Polizei hatte zusammen mit einem großen Aufgebot stundenlang nach Vermissten gesucht. Zum Lawinenabgang kam es nach Polizeiangaben kurz nach 14 Uhr – und zwar in einem sogenannten Variantengebiet. Das ist ein Gelände, auf dem erfahrene Skifahrer außerhalb der markierten und kontrollierten Skipisten im Tiefschnee fahren.

Der langjährige Chef der Bergrettung Zermatt sowie des Lawinendienstes sprach von zwei Lawinen, die wohl von jemandem ausgelöst worden seien, berichtete der Schweizer Rundfunk. Er kritisierte auch, dass Lawinenwarnungen zusehends ignoriert würden.

In sozialen Medien verbreiteten sich rasch Videos von Augenzeugen. Dort ist das Ausmaß des Lawinenabgangs eindrücklich zu sehen.

Außerhalb der markierten Pisten müssen Skitourengänger die Gefahr selbst einschätzen. In der Schweiz seien in diesem Winter bereits 17 Menschen bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen. Sie meisten Opfer seien Skitourenfahrer gewesen.

Weiterhin große Lawinengefahr

Große Vorsicht ist in Zermatt weiter geboten. Stunden nach dem tödlichen Lawinenunglück gab es noch keine Entwarnung für Wintersportler: Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung schätzte die Lawinengefahr für das Gebiet vom Wallis bis nach Graubünden Richtung Österreich nach wie vor als groß ein. Es galt nach Mitteilung von Montagabend zunächst weiterhin Gefahrenstufe vier auf der fünfstufigen Skala. Für Dienstag wurde eine Rückstufung auf Gefahrenstufe drei ins Auge gefasst, wie es hieß.

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Lawinenwarnstufe steigt

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Die erhöhte Gefahrenlage zeichnete sich wegen der Wetterverhältnisse über die Ostertage schon ab. In der Höhe war viel Schnee gefallen, und gleichzeitig gab es teils orkanartige Winde. Dadurch entstanden große Treibschnee-Ansammlungen, die besonders störanfällig sind. Auch in Österreich und Südtirol in Italien war die Lawinengefahr stellenweise groß. Selbst bei einer Rückstufung auf die Gefahrenstufe drei sind Lawinen laut Experten nicht ausgeschlossen. (APA, dpa)