Am 10. April

Zweiter Tiroler Lebensmittelkongress: „Versorgung muss transparent werden“

Stefan Mair (WK), Matthias Pöschl (Agrarmarketing) und Oliver Koll (Uni Innsbruck) präsentierten das Programm des 2. Lebensmittelkongresses.
© WK Tirol

Beim 2. Tiroler Lebensmittelkongress geht es heuer um die Zukunft der Lebensmittelversorgung.

Innsbruck – Am 10. April findet der 2. Tiroler Lebensmittelkongress statt. Thema der Veranstaltung von Wirtschaftskammer und Agrarmarketing Tirol: Die Lebensmittelversorgung stehe vor einem grundlegenden Wandel, den es zu gestalten gilt. So seien eine wachsende Weltbevölkerung, der Klimawandel und die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zentrale Herausforderungen, so Stefan Mair, Obmann des Landesgremiums des Tiroler Lebensmittelhandels.

„Die Tragweite der Veränderungen spiegelt sich unter anderem im Green Deal und der EU-Stategie ‚From Farm to Fork‘ wider“, so Mair. Wie dies umsetzbar ist, werde sich aber erst nach und nach zeigen. „Wichtig ist hier vor allem Transparenz entlang der Wertschöpfungskette“, betont Agrarmarketing-Tirol-Geschäftsführer Matthias Pöschl. Er sieht in den anstehenden Veränderungen eine große Chance gerade für die kleinstrukurierte Landwirtschaft in Tirol. „Das letzte Jahr hat gezeigt, dass die Menschen auch in schwierigen Zeiten bereit sind, für gesunde und nachhaltig hergestellte Lebensmittel mehr zu bezahlen“, so Pöschl. Mit Produkten, die das Agrarmarketing-Gütesiegel „Qualität Tirol“ tragen, sei letztes Jahr ein Umsatz von 40,5 Mio. Euro erzielt worden, eine Steigerung um zehn Prozent.

Wichtig sei dabei in Zukunft ganz besonders eine viel bessere Vernetzung und mehr Kooperation entlang der Wertschöpfungskette, betonte Prof. Oliver Koll vom Institut für Management und Marketing der Uni Innsbruck. „Und es ist notwendig, die Konsumenten mit einzubeziehen“, so Koll. Es gelte „ausschließlich preisorientierte Kommunikation“ zu durchbrechen.

Aktuell läuft auch wieder die Meldefrist für den Tiroler Lebensmittelinnovationspreis. 2023 gewann diesen eine Kooperation von Bierol-Brauerei und den Milchbuben, die ein Molkebier entwickelten. Das „ku brew“ sei inzwischen bei allen Lebensmittelhändlern gelistet. Das zeige, wie es funktionieren kann, so Pöschl abschließend. (hu)