City-Prolog und Kletterer-Finale im Kühtai bei Tour of Austria
Die neu gegründete Tour of Austria geht in diesem Jahr von 2. bis 7. Juli 2024 in ihre zweite Auflage. Zum Finale geht es ins Kühtai.
St. Pölten/Wien – Die 2023 nach drei Jahren Pause unter dem Namen Tour of Austria revitalisierte Österreich-Radrundfahrt wird heuer mit einem Prolog in St. Pölten eröffnet. Auf den fünf folgenden Teilstücken gibt es drei Bergankünfte, zwei Mal wartet eher ein Klassikerprofil auf die 19 startenden Teams. Zum Finale geht es in den Tiroler Wintersportort Kühtai. Insgesamt wird von 2. bis 7. Juli mit 805 Kilometern und 14.156 Höhenmetern aufgewartet. Hungrig auf Erfolge sind die heimischen Asse.
Während die Etappen im Vorjahr häppchenweise präsentiert worden waren, setzte man am Montag in der niederösterreichischen Landeshauptstadt auf eine Bekanntgabe in einem Zug. Pedaliert wird parallel zur ersten Woche der Tour de France, der Startschuss für die Schleife in Österreich fällt am 2. Juli mit einem 3.000 Meter langen Prolog in St. Pölten. "Radsport zum Anfassen", kündigte Tour-Direktor Thomas Pupp an, Start und Ziel sind am Rathausplatz lokalisiert. Niederösterreichs Landeshauptstadt wird zum siebenten Mal Gastgeber der Rundfahrt, wie Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) vorrechnete.
📽️ Video | Präsentation Tour of Austria
Nach dem kurzen Aufgalopp gibt es die erste reguläre Etappe auf einem 175 Kilometer-Rundkurs in der Gegend um das burgenländische Bad Tatzmannsdorf. Das zweite Teilstück verläuft vom Wallfahrtsort Maria Taferl/NÖ nach Steyr in Oberösterreich und kommt wie Etappe eins tendenziell Klassikerfahrern entgegen. Niederösterreichs Landesvize Udo Landbauer (FPÖ) kündigte am Montag "großartige Stimmung" wie beim Vorjahres-Finale am Sonntagberg an. Kletterer sind bei der 2024er-Auflage erstmals am 5. Juli richtig gefordert. Etappe drei führt von Schladming nach St. Johann in Salzburg, Bergankunft am Geisterberg inklusive.
Final-Etappe von Kufstein nach Kühtai
Kals am Großglockner ist am Folgetag nach 1975 und 1982 zum dritten Mal Etappenziel der Österreich-Radrundfahrt. Die klassische Glockner-Etappe führt über 151 Kilometer und hat ihren Startpunkt in St. Johann. Am Finaltag steht in Tirol die 143 Kilometer lange Route von Kufstein in den Wintersportort Kühtai auf dem Programm. Hier wird es auch ein Wiedersehen mit Streckenteilen geben, die bereits bei der Innsbrucker Rad-WM 2018 befahren worden sind. Der mehr als 20 Kilometer lange Schlussanstieg ist mit 1.400 Höhenmetern gespickt. Geht es nach den Organisatoren, soll das Rennen in Sachen Gesamtklassement möglichst bis dahin offen bleiben. "Wir haben es so aufgebaut, dass die Entscheidung erst auf dieser Etappe fallen wird", plant Tour-Direktor Pupp.
Die Teamchefs von Hrinkow Advarics, Felt-Felbermayr, Team Vorarlberg, Tirol KTM und WSA Graz wickeln auch heuer wieder mit dem langjährigen Wien-Marathon-Macher Wolfgang Konrad die Tour of Austria ab. Für ÖRV-Präsident Harald Mayer ist der Restart 2023 "gut gelungen", nun soll der Weg fortgesetzt werden. Bei der mit der UCI-Kategorie 2.1 versehenen Schleife werden diesmal 19 Mannschaften mit je sieben Fahrern starten. Angesagt haben sich bereits die WorldTeams Ineos-Grenadiers (dem Vorjahressieger Jhonatan Narvaez aus Ecuador entstammte), UAE Team Emirates, Jayco Alula und Alpecin-Deceuninck, für das auch der Österreicher Tobias Bayer ("Ich möchte auf jeden Fall dabei sein") in die Pedale tritt.
Generell wollen die heimischen Athleten Anfang Juli vorne mitmischen. Hermann Pernsteiner geht nach sechs Jahren in Diensten des World-Tour-Teams Bahrain nun für Continental-Rennstall Felt-Felbermayr an den Start. Die Tour of Austria gilt als erklärtes Saisonziel des 33-Jährigen. Ein Rang unter den Top fünf im Endklassement "wäre echt gut", für einen Podestplatz "muss alles perfekt passen", blickte der Zweite der Österreich-Radrundfahrt 2018 bei der Etappenpräsentation voraus. Angesichts der Konkurrenz an WorldTeams müsse man "aber die Kirche im Dorf lassen". Martin Messner (WSA), 2023 beim Debüt als Gesamt-14. bester Österreicher, will sich indes noch nicht auf ein konkretes Ergebnisziel festlegen. Motivierend dürfte jedenfalls der Ritt aus dem Vorjahr wirken, der für Messner "eine unglaubliche Woche" krönte. (APA)