Tirolerin Billa mit 100. Spiel für Österreich: „Bin stolz, diese Zahl zu erleben“
Im zweiten EM-Quali-Match des ÖFB-Teams in Polen steht die Angerbergerin Nicole Billa vor einem Jubiläum.
Gdynia – Das ÖFB-Frauen-Nationalteam muss heute (17.50 Uhr/live ORF 1) den Frust der Deutschland-Partie – 2:3-Niederlage nach 2:0-Vorsprung in Linz – abschütteln, denn die Rollen sind im Auswärtsmatch in Polen vertauscht: Nach dem „Bonusmatch“ gegen Deutschland steht die ÖFB-Elf in der Favoritenrolle in der Pflicht.
Die Geschichte zum heutigen Match wird auch über Nicole Billa erzählt, die vor ihrem 100. (Kurz-)Einsatz für die rot-weiß-rote Auswahl steht. „Man hat diese Zahl nicht immer im Kopf, aber sie zeigt, dass man was erreicht hat, und ich bin stolz, diese Zahl zu erleben“, notiert die 28-jährige Tirolerin, die womöglich wie gegen Deutschland als Joker von der Bank kommen wird, denn an Eileen Campbell, 23-jährige Doppeltorschützin gegen Deutschland, führt an vorderster Front derzeit kaum ein Weg vorbei: „Eileen macht das aktuell sehr gut, kommt über den Speed. Wir sind zwei unterschiedliche Typen, die nicht unterschiedlicher sein können“, erklärt Billa und warnt vor den Gastgeberinnen: „Polen hat nichts zu verlieren. Sie können sehr unangenehm sein. Wir müssen kompakt stehen und zu 100 Prozent bereit sein.“
Den Wandel im Frauen-Fußball und ÖFB-Team hat eine wie Nicole Billa über viele, viele Jahre erlebt. 2009 entschied sie mit 13 Jahren in Tirol das Schülerliga-Finale, 15 Jahre später führt sie nach der Analyse der Deutschland-Partie im Fachjargon aus: „Wir müssen genauer werden im Angriffspressing.“
Die „größtmögliche Intensität im Spiel gegen den Ball“ fordert auch ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann ein. Gut möglich, dass die Startelf dem Auftakt in die EM-Quali gleicht: Da zeigten mit Katharina Schiechtl (31) und dem hochtalentierten „Kücken“ Lilli Purtscheller (20) zwei Tirolerinnen auf, ehe Billa im Finish kam.
Mit drei Punkten und dem „100er“ von Billa, vielleicht sogar als Torschützin, wäre der heutige Fußballabend für die ÖFB-Frauen perfekt. Billa spielt den Ball auf ihrer langen Zeitreise auch zurück in die Heimat: „Ganz oben gilt der Dank meinen Eltern und der Familie, die einen nach vorne bringen, Siege und Niederlagen teilen und viele Wege auf sich nehmen.“ Herzliche Grüße an den Heimatverein, den SV Angerberg, blieben natürlich nicht aus.