Innsbruck hilft in der Ukraine: Unterstützung für kriegsgebeuteltes Charkiw geplant
Die Bildungsdirektion für Tirol hat hunderte Sessel und Tische für den "unterirdischen" Schulunterricht in der ukrainischen Millionenstadt Charkiw organisiert, die Stadt Innsbruck würde sich an den Transportkosten beteiligen. Auch ausgemusterte Fahrzeuge aus dem städtischen Fuhrpark könnten in die Ukraine geliefert werden.
Innsbruck – Die Millionenstadt Charkiw und die gleichnamige Region im Osten der Ukraine sind aktuell wieder das Ziel verheerender russischer Angriffe. Die Stadt Innsbruck, die in der Vergangenheit unter anderem bereits mit dem Ankauf von Stromaggregaten geholfen hat, möchte die kriegsgebeutelte Metropole nun erneut ein wenig unterstützen.
Ausgangspunkt war der Besuch einer Mitarbeiterin der Stadt Charkiw, die sich an Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und den Honorarkonsul der Ukraine in Tirol, Walter Peer, wandte. Angesichts der Tatsache, dass in Charkiw wegen der Angriffe sogar Schulen in U-Bahnstationen verlegt werden müssen, ist unter anderem die Lieferung von Schulmöbeln in die Ukraine geplant.
Über die Bildungsdirektion für Tirol wurden nach Angaben der Stadt Innsbruck insgesamt 129 Tische bzw. Pulte, 394 Sessel sowie eine fahrbare Tafel organisiert, zur Verfügung gestellt vom BG/BRG Kufstein, dem BRG/BORG Telfs, den Tourismusschulen Am Wilden Kaiser (St. Johann i. T.) und dem BG/BRG Lienz. Diese Möbel bietet man nun eben der Stadt Charkiw an. Honorarkonsul Peer werde abklären, was davon konkret benötigt wird, „dann wird der Transport organisiert, wobei die Stadt sich an den Transportkosten beteiligt“, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro.
Darüber hinaus wurde bei der Stadt Innsbruck und ihren Beteiligungsunternehmen der Bestand an nicht mehr benötigten Fahrzeugen abgefragt. Aus dem städtischen Fuhrpark stünden demnach zwei ausgemusterte Unimog (samt Schneepflug und Streuautomat) sowie ein Kleintransporter zur Verfügung. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe hätten ebenfalls drei Fahrzeuge abzugeben.
Für BM Willi ist die Lage in der Ukraine „ein Realitätscheck für uns alle, auch wenn ich mir überlege, worüber wir in Innsbruck streiten“.