Biden warnt den Iran vor Angriff auf Israel: "Tut es nicht"
US-Präsident Joe Biden hat den Iran eindringlich vor einem Angriff auf Israel gewarnt. Seine Botschaft an den Iran sei: "Tut es nicht", sagte Biden am Freitagnachmittag vor Journalisten in Washington. "Wir sind der Verteidigung Israels verpflichtet. Der Iran wird keinen Erfolg haben", betonte er mit Blick auf den angekündigten Vergeltungsschlag des Mullah-Regimes gegen die Atommacht. Dieser stehe eher "früher als später" bevor, so Biden. Details wollte er nicht nennen.
Zuvor hatte das US-Militär eine Verstärkung seiner Präsenz in der Region bekanntgegeben. "Wir verlegen zusätzliche Mittel in die Region, um die regionalen Abschreckungsbemühungen zu verstärken und den Truppenschutz für US-Streitkräfte zu erhöhen", teilte ein Pentagon-Beamter am Freitag mit. Dabei blieb unklar, um welche Mittel es sich genau handelte und von wo nach wo die Verlegung stattfindet. Die USA hatten nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 ihre Militärpräsenz in der Region bereits deutlich erhöht und mehrere Kriegsschiffe in den Nahen Osten geschickt.
Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant empfing am Freitag den US-Regionalkommandanten Michael Erik Kurilla. Dabei betonte er, dass die USA und Israel "Schulter an Schulter" stehen würde. "Unsere Feinde glauben, sie können Israel und die USA auseinanderdividieren. Aber das Gegenteil ist wahr. Sie bringen uns einander näher und stärken unsere Bande", sagte Gallant.
Kurilla, der das US-Regionalkommando Centcom befehligt, war am Vortag zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien am 1. April nahmen die Drohungen aus Teheran in Richtung Israel jüngst zu. In US-Medien wurde zuletzt spekuliert, dass ein iranischer Angriff auf Israel oder israelische Einrichtungen kurz bevorstehen könnte. Die USA erklärten, die Gefahr eines iranischen Angriffs aus Israel sei real.
Nachdem sich die Anzeichen für einen Vergeltungsschlag verdichtet hatten, rieten mehrere Staaten von Reisen in die Region ab. Auch Österreich änderte seine Reisehinweise entsprechend. Die Lufthansa und ihre österreichische Tochter Austrian stellten Flüge nach Teheran ein. Die größte israelische Tageszeitung "Yedioth Ahronoth" schrieb, mit der Vergeltung werde in den kommenden Tagen gerechnet.
Auch das deutsche Außenministerium forderte alle deutsche Staatsangehörige im Iran auf, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. "Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation", teilte das Auswärtige Amt in Berlin am Freitagabend mit. Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran", hieß es weiter.