Der letzte Rettungsring liegt auf dem Rasen im Bernabéu
Will der FC Bayern eine durchwachsene Saison noch retten, braucht es heute (21 Uhr, live Sky, Servus TV) einen Sieg bei Real Madrid.
Madrid – Es ist in gewisser Weise surreal, dass ausgerechnet der im Sommer scheidende und hart kritisierte Trainer Thomas Tuchel vor dem Champions-League-Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid zum statistischen Hoffnungsträger des FC Bayern wird. Denn die Bilanz des 50-Jährigen in Matches gegen Real Madrid ist mit drei Siegen, fünf Remis und nur einer Niederlage außerordentlich gut.
Auf dem Weg zum Titelgewinn mit dem FC Chelsea vor drei Jahren hat es der Schwabe schon einmal geschafft, Real in einem Halbfinale zu bezwingen (1:1 und 2:0). Trotzdem sagte er vor dem Match: „Das Bernabéu ist einer der schwersten Orte, um zu gewinnen.“
Alle beißen auf die Zähne
Mut macht den Bayern auch das Abschlusstraining: Schließlich liefen dort einige „Patienten“ wieder über den Platz: Von Mathijs De Ligt über Jamal Musiala bis Eric Dier – sie alle sollen heute in Madrid am Rasen stehen. So wie auch Hinspiel-Torschütze Leroy Sané und ÖFB-Dauerläufer Konrad Laimer, die ihren Wehwehchen trotzen. Wann, wenn nicht heute? „Das Spiel ist die große Chance, eine Saison, die sehr kritisch gesehen wird, zu veredeln. Das wollen wir tun!“, weiß auch Sportvorstand Max Eberl, was es nach dem 2:2 im Hinspiel geschlagen hat.
Real will indes auch ohne den weiter verletzten David Alaba eine neue Tradition fortsetzen. Galten die Bayern einst als Angstgegner der „Königlichen“, könnte Real den deutschen Rekordmeister heute zum vierten Mal in Folge nach 2014 (Halbfinale), 2017 (Viertelfinale) und 2018 (Halbfinale) aus dem Bewerb werfen.
Meister, aber keine Party
Im Gegensatz zum FCB ist Real auch national herausragend, verlor in dieser Saison einzig gegen Atlético und kürte sich am Wochenende zum Meister. Party gab es keine. „Die Champions League ist sehr wichtig, deshalb haben wir diese Entscheidung getroffen“, sagte Real-Verteidiger Dani Carvajal. Vielleicht gibt es ja bald noch Größeres zu feiern. (t.w.)
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