Motiv unklar

Polizei tötete Mann, der Synagoge in Frankreich anzünden wollte

Beamte waren wegen Rauchentwicklung alarmiert: Der mutmaßliche Attentäter war mit Messer und Eisenstange bewaffnet.

Paris/Stockholm – Die Polizei in der nordfranzösischen Stadt Rouen hat am Freitag in der Früh nach Behördenangaben einen Brandanschlag auf eine Synagoge verhindert und den bewaffneten Tatverdächtigen erschossen. Der Mann habe offensichtlich versucht, die Synagoge in Brand zu stecken und sei von den Einsatzkräften getötet worden, schrieb Innenminister Gérald Darmanin im Onlinedienst X.

Er lobte die Beamten für "ihre Reaktionsfähigkeit und ihren Mut". Die Beamten seien wegen einer "Rauchentwicklung in der Nähe der Synagoge " alarmiert worden, hieß es aus Polizeikreisen. "Der Mann war mit einem Messer und einer Eisenstange bewaffnet", sagte eine mit dem Fall vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AFP. Der Mann habe sich den Polizisten genähert, die das Feuer eröffnet und ihn getötet hätten.

Eine Polizeipatrouille in Strandvagen in Stockholm hat Schüsse gehört und hatte den Verdacht, dass geschossen wird.
Vom Polizei-Online-Auftritt

Die Staatsanwaltschaft in Rouen leitete zwei getrennte Untersuchungen zu dem Vorfall ein. Es werde wegen Brandstiftung und Gewalt gegen Amtspersonen ermittelt, sagte Staatsanwalt Frédéric Teillet AFP. Zudem sollen nach seinen Angaben die Umstände des Todes des Verdächtigen ermittelt werden.

Größte jüdische Gemeinschaft außerhalb Israels

In Frankreich lebt die größte jüdische Gemeinschaft außerhalb Israels und der USA. Zugleich ist das Land Heimat von Europas größter muslimischer Gemeinde. Antisemitische Straftaten haben in Frankreich seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zugenommen. Zudem gab es in den vergangenen Monaten zahlreiche pro-palästinensische Proteste in Frankreich.

Ebenfalls am Freitag hat die Polizei in Schweden mehrere Personen verhaftet und den Bereich um die israelische Botschaft in Stockholm weiträumig abgesperrt. Zuvor hatte eine Sicherheitspatrouille mutmaßlich Schüsse dort vernommen.

"Eine Polizeipatrouille in Strandvagen in Stockholm hat Schüsse gehört und hatte den Verdacht, dass geschossen wird", erklärte die Polizei auf ihrer Internetseite. Demnach liegt die betroffene Gegend zwischen der Djurgarden-Brücke, dem Nobel-Park und der Oscar-Kirche. Mehrere Personen seien festgenommen worden, es seien strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen worden. (APA)