45-Jähriger verurteilt

Frau auf Kreuzfahrt verschwunden: Mann soll sie in Koffer ins Meer geworfen haben

Nachdem eine 38-Jährige bereits seit Jahren als verschwunden gegolten hat, ist nun ihr Ehemann in Rom zu 26 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll sie auf einer Kreuzfahrt getötet und in einem Koffer ins Meer geworfen haben.

Rom, Berlin – Einer auf einer Kreuzfahrt verschwundenen Frau, über deren Schicksal Italien jahrelang gerätselt hatte, ist zumindest juristisch Gerechtigkeit widerfahren. Ihr 45-jähriger Mann ist in Rom wegen des Mordes an seiner chinesischen Frau zu 26 Jahren Haft verurteilt worden. Diese war 2017 im Mittelmeer spurlos verschwunden.

Seine Frau sei in Griechenland selbst von Bord der „MSC Magnifica“ gegangen, weil sie der Kreuzfahrt überdrüssig gewesen sei, so die Verteidigung. Ihm habe das keine Sorgen bereitet, weil sie das schon öfter gemacht hätte. Der Deutsche war jedoch in Italien festgenommen worden, als er mit seinen beiden Kindern per Flugzeug nach Irland wollte.

Gespräch mit Psychologen

Der Mann hatte stets behauptet, die 38-Jährige habe sich still und heimlich abgesetzt, um ein neues Leben zu beginnen. Sie hatte schon vor Beginn der Kreuzfahrt einem Psychologen gegenüber gesagt, dass sie „ihrer Kinder“ und „Europa müde“ sei. Dennoch war das Ehepaar am 9. Februar 2017 mit beiden Kindern auf das Schiff gegangen.

Am zweiten Tag, so die italienische Polizei, war die Chinesin letztmals an Bord gesehen worden. Weil seine Frau nach Angaben der Reederei nicht ausgecheckt hatte, aber nicht mehr zu finden war, war dem Mann vorgeworfen worden, er habe seine Frau an Bord getötet und in einem Koffer ins Meer geworfen. (APA)