Welche Partei soll ich am Sonntag wählen? Diese Wahlhilfen gibt es für die EU-Wahl
Sieben Parteien stehen bei der EU-Wahl am Sonntag in Österreich am Stimmzettel. Die Entscheidung kann da mitunter schwer fallen. Wahlhilfen können da Orientierung geben, mit welchen Parteien man mehr oder weniger Übereinstimmungen hat. Ein Überblick über die Online-Tools für die Europawahl 2024.
Innsbruck – Über eine halbe Million TirolerInnen – exakt 540.999 – sind für die EU-Wahl berechtigt zur Urne zu schreiten. Europapolitik kann mitunter sehr kompliziert wirken und Brüssel erscheint uns oft fernab. Dennoch betreffen die Entscheidungen, die in den verschiedenen EU-Institutionen getroffen werden, uns alle.
Die „Wahlkabine“, die bei Wahlen in den vergangenen 20 Jahren eine nützliche Orientierungshilfe war, ist nach finanziellen Problemen erst bei der Nationalratswahl im Herbst wieder verfügbar. Es gibt jedoch einige Alternativen, die TT gibt einen Überblick.
🗳️ wahlrechner.at
Diese Website funktioniert ähnlich wie die „Wahlkabine“. Der Wahlrechner enthält 42 Fragen oder Aussagen zur Europawahl, die auch an alle kandidierenden Parteien in Österreich gestellt wurden. Die BenutzerInnen können dafür oder dagegen stimmen. Wird eines der Themen als besonders wichtig empfunden, kann es mit einem Stern markiert werden und wird dementsprechend verstärkt gewertet.
Die Beantwortung dauert rund fünf bis zehn Minuten. Das Resultat am Ende zeigt, mit welchen Parteien die eigenen Ansichten am ehesten übereinstimmen. Es gibt auch einen Wahlrechner Express, bei dem in dem nur 25 Fragen zu beantworten sind. Verantwortlich für die Website ist unter anderem der Verein Österreichische Demokratiestiftung.
🗳️ euandi.eu
Auch das interaktive Tool euandi funktioniert ähnlich. Es wurde für alle Länder der EU von Experten des „EU&I 2024-Teams“ und der European University Institute (EUI) in Florenz entwickelt. Der Vorteil: Die NutzerInnen können sehen, wie sie in der gesamten Union positioniert sind, nicht nur in ihrem Heimatland.
30 Aussagen über aktuelle Themen und politische Werte können auf einer fünfteiligen Skala von „Stimme voll und ganz zu“ bis „Stimme überhaupt nicht zu“ bewertet werden, auch „Keine Meinung“ ist möglich. Am Ende zeigt Euandi, welche Parteien in Österreich bzw. in der EU den eigenen Präferenzen am nächsten kommen.
🗳️ WahlSwiper
Auch der sogenannte WahlSwiper auf voteswiper.org ist nicht nur für österreichische WählerInnen entwickelt worden. 39 EU-relevanten Fragen sind entweder mit Ja oder Nein zu beantworten. Auf dem Handy geht das ganz einfach, in dem man nach links oder nach rechts „swiped“. Es gibt auch die Möglichkeit, Fragen doppelt zu gewichten. Der WahlSwiper wurde von PolitikwissenschafterInnen der Uni Salzburg zusammen mit den Universitäten Mailand und Freiburg entwickelt.
Diese Parteien mit SpitzenkandidatInnen treten an
- ÖVP: Reinhold Lopatka
- SPÖ: Andreas Schieder
- FPÖ: Harald Vilimsky
- Grüne: Lena Schilling
- Neos: Helmut Brandstätter
- DNA: Maria Hubmer-Mogg
- KPÖ: Günther Hopfgartner
🗳️ wahlchecker.at
Der Wahlchecker ist eine etwas schnellere und in einfacher Sprache gehaltene Anwendung. Es sind nur 15 Fragen zu beantworten. Das Prinzip ist aber dasselbe: Die Fragen werden entweder mit „Ja“, „Nein“, oder „Ich weiß es nicht“ beantwortet. Außerdem bewertet man die Wichtigkeit der Statements. Auch hier erhält man am Ende einen Vergleich der eigenen Antworten mit jenen der österreichischen Parteien. Entwickelt wurde der Wahlchecker vom Medienhaus „andererseits“.
🗳️ ivote.at
Auch das Tool iVote funktioniert sehr ähnlich. Zu verschiedenen Fragestellungen ist auf einer Skala anzugeben, ob man dafür oder dagegen ist und wie wichtig einem das Thema ist. Dabei stehen sachpolitische Themen mit unterschiedlichen Positionen der Parteien im Vordergrund. Nach Beantwortung der Fragen erscheint ein Ranking der Parteien, wie weit sie den eigenen sachpolitischen Einstellungen nahekommen. iVote ist ein Produkt des Meinungsforschungsinstituts OGM gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Reinhard Heinisch von der Uni Salzburg.
🗳️ EuroMPmatch
Einen Vergleich mit den Europaparteien gibt‘s auf eurompmatch.eu – allerdings nur auf Englisch. Nach Beantwortung von 20 Fragen bekommt man als Ergebnis jene europäische Fraktion, die am meisten mit den eigenen Antworten übereinstimmt. (gans)