Arbeitslosigkeit in Tirol weiter im Steigen: Ältere Frauen besonders betroffen
Die Arbeitslosigkeit in Tirol ist im Mai im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Trotzdem sind die Zahlen im Österreich-Vergleich überdurchschnittlich gut. Noch nie seien zu dieser Jahreszeit so viele ArbeitnehmerInnen in Tirol beschäftigt gewesen.
Innsbruck – Die Arbeitslosenzahlen in Tirol sind weiter im Steigen. So waren Ende Mai rund 16.700 Menschen als arbeitslos vorgemerkt, gab das AMS am Montag bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr seien das 6,5 Prozent mehr.
Österreichweit sind die Zahlen in Tirol allerdings überdurchschnittlich gut. So stieg dort die Arbeitslosigkeit um rund zehn Prozent im Vergleich zum Mai 2023. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell in Tirol bei 4,6 Prozent – der drittbeste Wert in Österreich nach Salzburg und Oberösterreich. Österreichweit liegt die Quote bei 6,4 Prozent.
Konjunktur lasse Arbeitslosigkeit steigen
„Die hohe Inflationsrate und die schwache Konjunktur im Handel und in der Warenerzeugung lassen die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen“, begründet Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol. Besonders betroffen davon seien Menschen mit keiner oder niedriger beruflicher Ausbildung.
Ein überdurchschnittlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte nur in den Bezirken Innsbruck, Reutte und Kufstein beobachtet werden. In den Bezirken Imst, Schwaz, Landeck und Lienz ist die Arbeitslosigkeit laut AMS sogar geringer als vor einem Jahr.
Zuwanderung Hauptgrund für gestiegene Beschäftigung
Mit rund 342.000 aufrechten Dienstverhältnissen waren Ende April 2024 so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol zu dieser Jahreszeit unselbständig beschäftigt „Erfreulicherweise steigt die Beschäftigung weiter an. Neben einer hohen Personalnachfrage ist die starke Zuwanderung dafür hauptverantwortlich, aber auch das seit Jahresbeginn steigende Pensionsantrittsalter der Frauen trägt dazu bei“, erklärt Platzer-Werlberger.
Sieht man sich den Tiroler Arbeitsmarkt genauer an, ist die Arbeitslosigkeit bei älteren Frauen besonders stark gestiegen. Auch Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren, sowie Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft seien stark betroffen.
Ende Mai waren laut dem AMS knapp 8000 offene Stellen gemeldet, der niedrigste Wert seit 2021. (TT.com)