Tiroler Landespreis für Kunst geht an Maria Crepaz und Hannah Crepaz
Für ihr Gesamtwerk werden Mutter und Tochter, Maria und Hannah Crepaz, heuer mit dem Landespreis für Kunst ausgezeichnet. Mit ihrem Engagement für die Galerie St. Barbara haben sie die Musik- und Kulturszene Tirols maßgeblich mitgeprägt.
Innsbruck – Der Tiroler Landespreis für Kunst, die mit 14.000 Euro höchstdotierte Auszeichnung im Kunst- und Kulturbereich, geht heuer nach Hall. Gewürdigt wird das Engagement von Maria Crepaz und Hannah Crepaz, die als Mit-Begründerin bzw. als heutige Leiterin der Galerie St. Barbara in Hall seit den 1960ern mit der Förderung von Alter und Neuer Musik die heimische Kulturszene maßgeblich mitprägen. Sowohl die Veranstaltungsreihe „musik+“ als auch das Osterfestival sind Fixpunkte des Tiroler Kulturkalenders.
„Mit der Galerie St. Barbara wurde in Tirol durch ihren kontinuierlichen und beharrlichen Einsatz eine einzigartige Institution geschaffen, die mit großer Konsequenz und Weitblick über die Jahrzehnte erfolgreich aufgebaut und weiterentwickelt wurde und nicht nur eine prägende Wirkung für die Kunstszene in Tirol hat, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus höchste Anerkennung genießt und ihresgleichen sucht,“ heißt es dazu aus der Begründung der Jury zum Landespreis.
Pionierleistungen im Bereich Musik
Mit ihrem 2021 verstorbenen Mann Gerhard Crepaz hat Maria Crepaz in den 1960ern die Galerie St. Barbara in Hall mitbegründet. Auf die Initiative des zur Musikgalerie mutierten Kunstortes gastierten zeitgenössische Komponisten wie György Ligeti, Karlheinz Stockhausen, John Cage oder René Jacobs in Hall. Heutige Größen wie das Alban Berg Quartett, den US-Lautenisten Hopkinson Smith oder den spanischen Gambisten Jordi Savall lud die Galerie St. Barbara zu ihrem Österreichdebüt nach Tirol. Stets war man darauf bedacht, Alte Musik und Zeitgenössisches zu mischen.
Diese Ausrichtung zeichnet bis heute die Programmatik der Galerie St. Barbara aus, die seit 2009 von Tochter Hannah Crepaz geleitet wird. Die Kulturmanagerin engagiert sich zudem als Vorstandsmitglied der Tiroler Kulturinitiativen und sitzt im Kulturbeirat für Kulturinitiativen des Landes Tirol. Auch in der Debatte um gekürzte öffentliche Förderungen für die Vereine der Stadt Hall ist sie eine der führenden Stimmen.
Der Tiroler Landespreis wird seit 1984 jährlich vergeben und anerkennt ein hervorragendes Gesamtwerk oder außergewöhnliche Einzelleistungen. Vergeben wird der Preis im Herbst beim Fest der Kultur im Haus der Musik in Innsbruck. 2023 ging der Preis an Theaterregisseurin Nora Schlocker. (TT)
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Einstimmige Entscheidung