Melonis Fratelli d'Italia klar voran in Italien
Bei den EU-Wahlen in Italien bahnt sich ein Erfolg der Regierungspartei "Fratelli d'Italia" (Brüder Italiens - FdI) um Premierministerin Giorgia Meloni an. Laut den vom TV-Kanal La7 veröffentlichten Exitpolls schnitt Melonis Partei mit 27 bis 31 Prozent der Stimmen als stärkste Einzelpartei ab. Auf Platz zwei landeten die Sozialdemokraten (PD - Partito Democratico) mit 21,5 bis 25,5 Prozent der Stimmen.
Melonis Partei behauptete sich auch im koalitionsinternen Duell mit den Regierungspartnern Lega und Forza Italia. Die Lega um Verkehrsminister und Vizepremier Matteo Salvini erhielt laut den Exitpolls zwischen 7,5 und 9,5 Prozent der Stimmen, die Forza Italia um Außenminister Antonio Tajani soll ebenfalls zwischen 7,5 und 9,5 Prozent der Stimmen erhalten haben.
Meloni hat als Spitzenkandidatin ihrer Gruppierung am Wahlkampf teilgenommen. Die EU-Wahl in Italien galt als Referendum und als entscheidender Stimmungstest für die Regierungschefin, die seit Oktober 2022 regiert. Melonis Partei konnte auch im Vergleich zur jüngsten Parlamentswahl im September 2022 (damals: 26 Prozent) ihr Ergebnis vermutlich noch einmal etwas verbessern. Mit dem jetzigen Ergebnis festigt die Meloni-Partei auch ihre Macht als weitaus stärkste Kraft der rechten Dreier-Koalition.
Am Sonntag fanden auch in Italien Kommunalwahlen in 3.700 Gemeinden statt, zu denen circa 17 Millionen Personen aufgerufen sind. In Florenz wird erwartet, dass der Mitte-Rechts-Kandidat, der deutsche Ex-Uffizien-Chef Eike Schmidt in die Stichwahl gegen die sozialdemokratische Bewerberin Sara Fusaro kommt. In der norditalienischen Region Piemont wurde das neue Regionalparlament gewählt. Dazu waren 3,6 Millionen Wähler aufgerufen. Erwartet wird die Wiederwahl des amtierenden Mitte-Rechts-Präsidenten Alberto Cirio, geht aus Exitpolls hervor.