Schwimm-EM in Belgrad

Medaille knapp verpasst: Bucher wird EM-Vierter über 100 m Schmetterling

Österreichs schnellster Delfin unter den Delfinschwimmern: Simon Bucher.
© GEPA pictures/ Mathias Mandl

Am Ende ging die Kraft aus: Der Tiroler Simon Bucher schwamm bei der Europameisterschaft in Belgrad knapp an einer Medaille vorbei. 0,3 Sekunden fehlten dem 23-Jährigen als Viertem schließlich auf Bronze.

Belgrad – Über 50 Meter noch ganz vorne dabei, reichte es über 100 m Schmetterling nicht für das Podest. Simon Bucher, Vizeweltmeister über die gleiche Distanz verpasste bei den Schwimm-Europameisterschaften in Belgrad am Donnerstagabend um 0,3 Sekunden das Podest. In 51,28 Sekunden blieb er aber nur eine Zehntelsekunde über seinem österreichischen Rekord. Für eine Medaille hätte der 23-Jährige erstmals unter der Schallmauer von 51 Sekunden bleiben müssen, wie alle drei vor ihm: die Ungarn Kristof Milak (50,82) und Hubert Kos (50,96) sowie Jakub Majerski (POL/50,98). Am Dienstag hatte Bucher indes zugeschlagen und noch als Zweiter über 50 m Schmetterling angeschlagen.

Die beste Tauchphase der Welt

Sein Trainer Florian Zimmermann war sich vorab eigentlich sicher: „Simon liegt der 100er besser. Da fühlt er sich wohl, kann seinen kräftigen Zug und starken Beinschlag noch besser ausspielen.“ Der ehemalige Schwimmer aus Innsbruck, der seit zweieinhalb Jahren Coach in Linz ist, ging sogar noch weiter: „In der Tauchphase nach Start und Wende ist er einer der Weltbesten. Das macht er unglaublich gut.“ Am Donnerstagabend wollte es dennoch nicht perfekt klappen, auch beim Anschlag nicht.

Beim TWV Innsbruck hat Simon Bucher das Schwimmen gelernt, in Linz avancierte er zum Vizeweltmeister und Olympia-Starter, am Dienstag zum Vizeeuropameister über 50 m Schmetterling.
© GEPA pictures/ Mathias Mandl

Nach WM- und EM-Silber waren die Erwartungen höher gewesen. „Die Enttäuschung ist natürlich schon groß. Aber es haben trotzdem drei Zehntel gefehlt, also war es nicht knapp. Zum Schluss ist mir einfach die Kraft ausgegangen. Ich bin richtig kurz geworden und auch nicht gut zur Wand hingekommen. Wenn ich das so sagen darf, ich bin gerade richtig im A...“, sagte Bucher erschöpft.

Es ist momentan viel finde ich, ich habe keinen Tag Pause gehabt. Jetzt werde ich mich einmal richtig ausschlafen und dann greifen wir wieder an.“
Simon Bucher, EM-Vierter über 100 m Schmetterling

Nun liegt der Fokus voll auf der Lagen-Staffel am Sonntag. Da wollen die OSV-Herren, darunter auch der Absamer Bernhard Reitshammer, nochmal richtig abliefern. Bucher ist sich sicher: „Es will jeder zum Schluss nochmal das Beste herausholen. Eine Medaille wäre cool.“

Nach Bucher hatte auch noch Christopher Rothbauer eine Chance auf eine Medaille. Über 200 m Brust war der Niederösterreicher im Semifinale Siebenter geworden, im Finale rutschte er mit der Zeit von 2:13,07 auf Platz acht zurück. Gold gewannen Lyubomir Epitropov (BUL) und Erik Persson (SWE) zeitgleich in 2:09,45 Min., Dritter wurde Jan Kolusowski (POL) in 2:10,20.

Das OSV-Quartett Lukas Edl, Alexander Trampitsch, Heiko Gigler und der Tiroler Leon Opatril verpasste über 4x100-m-Kraul mit neuem österreichischem Rekord knapp das Finale. Gold ging dann an Gastgeber Serbien.
© GEPA pictures/ Mathias Mandl

Am Vormittag noch hatte es einzig Iris Julia Berger über 100 m Schmetterling ins Semifinale geschafft, sie wurde schließlich Elfte. Für Österreichs Herren-Kraul-Staffel kam mit Platz zehn ebenfalls das Aus – 0,5 Sekunden hinter einem Finalplatz und trotz nationalem Rekord von 3;18,03 Minuten. Startschwimmer Heiko Gigler verpasste das Olympia-Einzel-Limit um nur 0,18 Sek., der Oberperfer Leon Opatril blieb in in 49,85 als Drittschnellster des Quartetts auch unter der 50-Sekunden Schallmauer.

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