Ermittlungen nach Explosion in Bozen dauerten an: Identität der Opfer bekannt
Nach der Explosion in einer Bozner Fabrik befinden sich vier der sechs verletzten Arbeiter noch in Spezialkliniken. Mittlerweile ist die Identität der Opfer bekanntgegeben worden.
Bozen – Nach einer Explosion mit sechs Schwerverletzten in einer Fabrik in Bozen in der Nacht auf Freitag sind Details zur Identität der Betroffenen bekannt geworden. Laut der Internet-Plattform stol.it handelt es sich bei ihnen allesamt um ausländische Staatsbürger im Alter zwischen 25 und 48 Jahren. Der Tageszeitung Dolomiten (Samstags-Ausgabe) zufolge handelt es sich um drei Senegalesen, zwei Albaner und einen Tunesier. Die Ermittlungen dauerten indes an.
Vier von insgesamt sechs schwer verletzten Arbeitern wurden wegen ihrer massiven Verbrennungen laut dem Land Südtirol in Spezialkliniken eingeliefert. Wie viele davon sich in Lebensgefahr befanden, war unklar – in Südtiroler Medienberichten war von einem bis vier Betroffenen die Rede. Zwei der Schwerstverletzten wurden laut den Dolomiten in Verona behandelt – der Klinik zufolge auf der Intensivstation. Sie hätten mit „ausgedehnten Verbrennungen" zu kämpfen, hieß es.
Die Schwerstverletzten waren mit dem Hubschrauber in die Krankenhäuser von Padua, Verona und Murnau in Bayern gebracht worden. Die geringeren Grades Verletzten wurden in Bozen behandelt.
Firma sicherte Betroffenen Unterstützung zu
In einer Stellungnahme meldete sich indes die betroffene Firma selbst zu Wort und drückte den betroffenen Arbeitern und ihren Familien Mitgefühl aus und sicherte diesen Unterstützung zu. Man sei in ständigem Kontakt mit den Kliniken, in denen die Schwerverletzten gebracht worden waren. Der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer sei „seit jeher das wichtigste Ziel", hieß es. Mit den Behörden werde man kooperieren, um den Unfall schnellstmöglich aufzuklären.
Explosion ereignete sich in Aluminiumschmelzraum
Die Explosion hatte sich etwa eine halbe Stunde nach Mitternacht in der Lagerhalle der Fabrik, die sich in der Bozner Industriezone befindet, ereignet. Einige Arbeiter wurden von den Flammen erfasst. Laut Aussage eines unverletzten Arbeiters ereignete sich die Explosion in einem der Aluminiumschmelzräume. Das ausgebrochene Feuer wurde von der Feuerwehr gelöscht. Die Ursache für die Explosion war indes noch nicht bekannt, jedoch soll sie sich Medienberichten zufolge während der Gieß- und Abkühlphase von geschmolzenem Aluminium ereignet haben.
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Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Das Gebäude wurde auf Anordnung der Justizbehörden beschlagnahmt. Betroffen war die 1936 gegründete Fabrik "Aluminium". Sie begann 1976 mit der Produktion von Strangpressprofilen und wurde zum europäischen Marktführer in diesem Bereich.
Die Fachgewerkschaften im Metallbereich riefen indes für kommenden Montag einen einheitlichen achtstündigen Streik bei Aluminium Bozen und einen vierstündigen Streik in der Metallindustrie auf Landesebene (die letzten vier Stunden für jede Schicht) aus. (APA)