„Kann zu Ausfällen kommen“

Erneut Warnstreiks beim Bayerischen Rundfunk

Rund um den aktuellen Tarifstreit müssen Kunden mit Programmänderungen rechnen.

München – Beim öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunk (BR) gibt es durch Warnstreiks erneut Änderungen und Ausfälle im Programm. Mehrere Radiowellen der viertgrößten ARD-Anstalt starteten am Donnerstag in der Früh ein gemeinsames Programm statt ihrer gewohnten Sendungen. Die Warnstreiks hätten entsprechende Auswirkungen, wie ein Radiomoderator zum ungewöhnlichen Start in den Tag sagte.

In seinem Internetangebot weist der Sender ebenfalls auf die Aktion hin: Mehrere Gewerkschaften hätten zum Warnstreik aufgerufen. "Im Radio, Fernsehen sowie Online kann es zu Ausfällen kommen." Der Aufruf zum Warnstreik reicht bis in den frühen Freitagmorgen. Er gelte für die Beschäftigten aller Betriebsteile in Bayern sowie die Beschäftigten des BR-Hauptstadtstudios Berlin, teilte die Gewerkschaft Verdi in Bayern mit.

Programm von Bayern 1 übernommen

Die Infowelle BR24 sowie das Kultur- und Informationsprogramm Bayern 2 sendeten nicht wie üblich, sondern übernahmen das Programm von Bayern 1. Darüber informierte auch der Bayern-1-Moderator das Publikum aller betroffenen Sender.

Wie beim BR laufen auch in anderen ARD-Anstalten derzeit Tarifverhandlungen - beim BR gab es bereits fünf Runden ohne Ergebnis. Die Häuser stehen vor der Herausforderung, dass die Finanzlage ab kommendem Jahr ungeklärt ist. Noch gibt es keine Entscheidung, ob der Rundfunkbeitrag steigt. Es gibt dagegen großen Widerstand aus mehreren Landesregierungen.

5000 KollegInnen zu Aktion aufgerufen

Insgesamt sind bei solchen Warnstreiks beim BR rund 5000 Kolleginnen und Kollegen von den Gewerkschaften zu Aktion aufgerufen - in erster Linie alle Festangestellten und arbeitnehmerähnlichen Freien. Zur Zahl der diesmal Beteiligten gab es keine Angaben.

Die Gewerkschaften fordern nach eigenen Angaben in der Tarifrunde 2024 ein Plus für die Beschäftigten von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Der BR hat bei einer Laufzeit von 30 Monaten zwei Erhöhungsschritte angeboten: 2,25 Prozent mehr in diesem Jahr und ein Plus von 2,46 Prozent im nächsten Jahr. Allerdings soll es das zweite Plus nur geben, wenn der Rundfunkbeitrag ab 2025 wie empfohlen steigt. (APA)