Zu wenig Ärzte und zu wenig Therapieplätze für Kinder
Keine Chancengerechtigkeit: Eine neue Kampagne soll auf Mängel in der Gesundheitsversorgung von Kindern in Österreich aufmerksam machen.
Nicht alle Kinder bekommen in Österreich eine ausreichende gesundheitliche Versorgung. Darauf macht die aktuelle Kampagne #besserbehandelt.at aufmerksam. Initiator der Plattform ist der Verein „Politische Kindermedizin“, ein Verein von Kinder- und Jugendmediziner/Innen und anderen im Kinder - und Jugendbereich engagierter Berufsgruppen. „Wir sehen es als unsere soziale Verantwortung, die Missstände in der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen mit Daten und Fakten zu hinterlegen und diese den politisch Verantwortlichen rückzumelden und uns als Expertinnen und Experten anzubieten, um Lösungsvorschläge zu erarbeiten“, erklärt Sonja Gobara, Obfrau der Politischen Kindermedizin anlässlich der Präsentation der Sujets, die in den kommenden Wochen über verschiedenen Kommunikationskanäle wachrütteln sollen.
Scharf kritisiert wird die Chancenungerechtigkeit. Es bestehe ein Mangel an Therapieplätzen, die von der Krankenkasse finanziert werden, so der Verein. Nur eines von drei bis vier Kindern, die eine rasch greifende Ergotherapie und Logotherapie brauchen, erhält hier derzeit einen Platz. Die Experten befürchten, dass die Hälfte der therapiebedürftigen Kinder infolge der selbst zu tragenden Kosten die Behandlung nicht bekommen oder abbrechen. Zudem bleiben in Österreich immer mehr Kassenstellen für Kinderheilkunde unbesetzt. Defizite werden aber auch in der Betreuung von chronisch kranken Kindern an Schulen und in der Migrationsmedizin ausgemacht.