Wer wird die Nummer zwei?

Verkündung steht kurz bevor: Trump will Vize-Kandidaten noch am Montag bekanntgeben

Montag startete in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin die Republican National Convention, bei der nicht nur Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gewählt wird, sondern er auch seinen Vize präsentieren wird.
© KAMIL KRZACZYNSKI

Nur zwei Tage nach dem Attentatversuch will Donald Trump noch am Montag bekanntgeben, wen als Kandidat bzw. Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten nominiert. Als aussichtsreichste Kandidaten auf den Posten gelten unter anderen die Senatoren J.D. Vance und Marco Rubio.

Washington – Nur einen Tag nach dem Attentat auf Donald Trump ist der frühere US-Präsident zum Parteitag der Republikaner im US-Staat Wisconsin gelandet. Nach Berichten will Trump noch am Montag bekanntgeben, wen er als Kandidat oder Kandidatin für die Vizepräsidentschaft auserkoren habe. Trumps Wahlkampfteam werde die Entscheidung einem Insider zufolge gegen 22.30 Uhr MESZ mitteilen. Für Mittwoch ist eine Rede des Vize-Kandidaten vorgesehen, Trumps großer Auftritt ist Donnerstag geplant.

Als aussichtsreiche Kandidaten für den Posten an der Seite Trumps galten unter anderem die Senatoren J.D. Vance aus Ohio und Marco Rubio aus Florida sowie der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum. Rubio sei allerdings gesagt worden, dass er nicht Trumps Kandidat sei, sagte ein Insider. Das Amt des Vizepräsidenten ist generell kein einfaches: Aufgabe des Stellvertreters ist es, die Politik des Präsidenten anzupreisen und zu vertreten, gleichzeitig eigene Akzente zu setzen, ohne aber dem Chef die Schau zu stehlen, keine Patzer zu machen, ohne aber selbst zu sehr zu glänzen. Insbesondere Trump teilt nicht gerne Ruhm und Aufmerksamkeit mit anderen.

Plante Reise zu verschieben

TV-Aufnahmen zeigten die Maschine Trumps auf dem Rollfeld nahe der Stadt Milwaukee, wo ab Montag der Nominierungsparteitag der Republikaner abgehalten wird. Trump hatte eigenen Angaben zufolge zunächst erwogen, seine Reise wegen der Ereignisse um zwei Tage zu verschieben.

Er habe aber beschlossen, „dass ich nicht zulassen kann, dass ein "Schütze" oder ein potenzieller Attentäter eine Änderung des Zeitplans oder etwas anderes erzwingt“. Ein Mann hatte am Samstag bei einer Wahlkampfrede Trumps im US-Staat Pennsylvania auf den 78-Jährigen geschossen und ihn am Ohr leicht verletzt. Bei der Parteiversammlung in Milwaukee soll Trump im Laufe der Woche zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gekürt werden.

Zeitungen gegenüber rief Trump zu Ruhe und Einigkeit auf. „Das ist eine Chance, das ganze Land, ja die ganze Welt zusammenzubringen“, sagte Trump dem Washington Examiner und der New York Post. Der Vorfall habe ihn zutiefst erschüttert. Er begreife nun erst, was passiert sei ("Reality is just setting in").

In Milwaukee angekommen, reckte Trump beim Verlassen des Flugzeugs mehrmals die geballte Faust in die Luft. "Die Rede wird ganz anders sein, ganz anders als vor zwei Tagen", sagte er mit Blick auf seine Nominierungsrede.

Neue Rede geplant

Er habe seine ursprünglich geplante und sehr angriffslustige Rede für den Parteitag verworfen, sagte Trump im Interview mit der Boulevardzeitung "New York Post". "Ich hatte eine extrem harte Rede komplett vorbereitet, wirklich gut, alles über die korrupte, schreckliche Regierung. Aber ich habe sie weggeschmissen." Auf Nachfrage erklärte er demnach, dass die unterschiedlichen politischen Positionen, etwa beim Thema Migration, natürlich unverändert seien, aber er wolle das Land durch Erfolg zusammenbringen. Er habe nahegelegt, berichtete die Zeitung, dass der Wahlkampf im Ton nun etwas gemäßigter weitergehen solle. "Ich will versuchen, das Land zu einen", sagte Trump demnach. "Aber ich weiß nicht, ob es möglich ist. Die Menschen sind sehr gespalten", sagte er.

Der Anruf nach dem Attentat von US-Präsident Joe Biden, den er bei der Wahl im November herausfordern will, sei gut gewesen. Biden sei "sehr nett" gewesen, wurde Trump weiter zitiert.

Biden verurteilte die Attacke auf seinen Kontrahenten scharf. Auch etliche hochrangige Vertreter beider Parteien in den USA äußerten sich schockiert. (APA)

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