Rennen um das Weiße Haus

Republikaner nominieren Trump offiziell als Kandidaten: J.D. Vance soll Vizepräsident werden

J.D. Vance (hier auf einem Foto von 2023) wurde von Trump für das Amt des Vizepräsidenten nominiert. Früher galt er als scharfer Gegner des ehemaligen Präsidenten.
© REBECCA DROKE

Nun hat er sich festgelegt: Am Montag gab Donald Trump bekannt, mit wem er in dieUS-Präsidentschaftswahl ziehen will. Die Wahl fiel dabei auf den 39-jährigen Senator aus Ohio J.D. Vance. Zum Auftakt des Parteitages haben die Republikaner zudem Trump offiziell als Kandidaten nominiert.

Washington – Die US-Republikaner haben Donald Trump offiziell als ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl nominiert. Trump kam beim Parteitag in Milwaukee im US-Staat Wisconsin wie erwartet auf die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen. Der Ex-Präsident zieht mit J.D. Vance an seiner Seite in die US-Präsidentschaftswahl im November. Der Senator aus Ohio ist Trumps auserkorener Kandidat für die Vizepräsidentschaft, wurde auf Trumps Online-Plattform Truth Social am Montag mitgeteilt.

📽️ Video | Trump mit Verband am Ohr bei Parteitag der Republikaner

Wer ist J.D. Vance?

Der 39 Jahre alte Vance sei am besten geeignet, schrieb der frühere US-Präsident und aktuelle Präsidentschaftsbewerber Trump. Vance werde sich im Wahlkampf unter anderem auf Arbeiter und Farmer in umkämpften Bundesstaaten wie Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Ohio, Minnesota konzentrieren.

James David Vance - so der vollständige Name - gilt als eine der Zukunftshoffnungen der Republikaner. Er leistet derzeit seine erste Amtszeit als Senator aus Ohio ab. 2016 machte ihn seine auch ins Deutsche übersetzte Bestseller-Autobiografie "Hillbilly-Elegie: Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft in der Krise" bekannt. Darin schildert er eine von Armut geprägte Kindheit. Vance kämpfte sich nach oben, ging an die Eliteuniversität Yale und wurde schließlich Finanzmanager.

📽️ Video | Trump ernennt Vance zum Vize

Einst ein scharfer Gegner Trumps, den er teils wüst beschimpfte, wechselte auch Vance 2018 ins Lager der Unterstützer. 2022 erhielt er schließlich im Senats-Wahlkampf Rückendeckung von Trump. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar trat er als Sprachrohr Trumps auf und forderte vor allem von Deutschland, mehr in seine Streitkräfte zu investieren. In der breiten amerikanischen Öffentlichkeit dürfte er allerdings nicht allzu bekannt sein.

Rede Trumps am Donnerstag

Beim Parteitag der Republikaner sind mehr als 2400 Delegierte aus den verschiedenen Bundesstaaten versammelt. Um die Kandidatur zu gewinnen, musste Trump mindestens 1215 Delegierte hinter sich vereinen. Bei den Vorwahlen hatte Trump diese rechnerische Hürde bereits im März genommen. In Milwaukee wurden die Delegiertenstimme nun formell vergeben – in einer durch choreografierten Zeremonie. Die Nominierungsparteitage im US-Wahljahr sind große Wahlkampfspektakel.

Höhepunkt der Veranstaltung soll eine Rede Trumps am Donnerstagabend (Nacht auf Freitag MESZ) sein. Der Veranstaltungsbereich in Milwaukee ist wegen großer Sicherheitsbedenken extrem abgesichert. Bereits vor dem Attentat gegen Trump am Wochenende planten die Veranstalter mit sehr hohen Sicherheitsvorkehrungen.

Erhöhter Personenschutz für Vance und Kennedy

Nach dem Attentat auf US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sieht US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas eine verschärfte Bedrohungslage in den USA. „Wir befinden uns in einer erhöhten und sehr dynamischen Bedrohungslage“, sagte Mayorkas bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

Der Schutz Trumps sei nach dem Attentat bereits erhöht worden. Auch der unabhängige Präsidentschaftsbewerber und Kennedy-Neffe Robert F. Kennedy erhalte nun Personenschutz des Secret Service. Gleiches gelte für Trumps Vize-Kandidaten J.D. Vance. Sowohl gegen US-Präsident Joe Biden als auch gegen Trump gebe es ständig Drohungen, sagte der Minister.

Kritik von Bidens Wahlkampfteam

Kurz nach der Verkündung griff US-Präsident Joe Bidens Wahlkampfteam den frisch gebackenen republikanischen Vizekandidaten J.D. Vance scharf an und stellt ihn als rückgratlosen Handlanger dar. Vance werde die "extremen" politischen Pläne des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, „ohne Rücksicht auf den Schaden für das amerikanische Volk“ umsetzen, teilte Bidens Wahlkampfteam mit. Vance sei ein Abtreibungsgegner und wolle die Steuern für Milliardäre senken, während er die Preise für alle anderen in die Höhe treiben werde. (APA)

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