Österreichweite Umfrage

Wissen, welcher Abfall in welche Tonne kommt: Tirol und Vorarlberg trennen Müll am besten

Die große Mehrheit der Österrreicher:innen achtet auf die korrekte Mülltrennung.
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

In Tirol und Vorarlberg kennen sich die Menschen am besten mit dem Thema Mülltrennung aus und setzen ihr Wissen auch um. Das zeigt eine Umfrage des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). Das Bewusstsein für korrekte Abfallentsorgung ist in den letzten Jahren gestiegen, bei jungen Menschen bestehen jedoch Wissenslücken.

Wien, Innsbruck – Ein österreichweites Ranking zeigt: 93 Prozent der Tiroler:innen und Vorarlberger:innen achten darauf, ihren Müll sorgsam zu trennen. Im Zuge einer VOEB-Umfrage wurden 1000 Personen zwischen 14 und 75 Jahren befragt. 85 Prozent der Österreicher:innen gaben an an, ihren Abfall korrekt zu entsorgen, vor allem ältere Menschen. Dass Abfälle dank Recycling wichtige und immer knapper werdende Rohstoffe liefern, bestätigen 72 Prozent der Österreicher:innen.

Je älter, desto besser wird getrennt

Je älter die Befragten sind, desto besser kennen sie sich der Umfrage zufolge mit dem Thema Mülltrennung aus und handeln auch danach. Während 92 Prozent der Babyboomer (60 bis 78 Jahre) auf die richtige Entsorgung von Abfall achten, sind es bei der Generation Z (14 bis 30 Jahre) nur 74 Prozent. Jüngere sind sich auch deutlich häufiger bei der Frage unsicher, welcher Abfall in welche Tonne gehört: So fühlten sich nur 24 Prozent der unter 30-Jährigen beim Thema Mülltrennung "sehr sicher".

Wir müssen die Jungen besser informieren und zum Trennen motivieren.
Veronika Wüster, Geschäftsführerin des VOEB

„Je älter man ist, desto eher hat man sich im eigenen Haushalt mit dem Thema Mülltrennung auseinandergesetzt. Wir müssen trotzdem die Jungen besser informieren und zum Trennen motivieren", so Veronika Wüster, Geschäftsführerin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). Oft scheitere die getrennte Entsorgung von Abfall an mangelndem Wissen oder daran, dass nicht jeder getrennte Abfall von der Müllabfuhr direkt abgeholt wird. Das sei vor allem im städtischen Bereich ein Problem.

Viele junge Menschen sind sich unsicher, welcher Müll in welche Tonne gehört.
© Canva

Westösterreich kennt sich am besten aus

Auch das Wissen um die korrekte Entsorgung von Abfall ist in Tirol und Vorarlberg am höchsten. 92 Prozent der Menschen in Westösterreich sind sich sicher bzw. sehr sicher, dass sie ihren Müll korrekt trennen und entsorgen. Die Oberösterreicher:innen kennen sich ebenfalls sehr gut aus (87 Prozent).

Recycling ist den Salzburger:innen am wichtigsten – mehr als neun von zehn bestätigen, dass sie persönlich viel von der Wiederverwertung von Abfällen halten. Insgesamt stimmen 86 Prozent der Österreicher:innen der Aussage zu, dass langfristig nur mehr Produkte hergestellt werden sollten, die recycelt werden können.

Außerdem sind auch 72 Prozent der österreichischen Bevölkerung der Meinung, dass Abfälle dank Recycling wichtige und immer knapper werdende Rohstoffe liefern. Bei der ersten Mülltrennungs-Umfrage des VOEB im Jahr 2018 waren sich nur 60 Prozent dieser Tatsache bewusst.

Oft scheitert die korrekte Entsorgung daran, dass nicht jede Tonne direkt von der Müllabfuhr abgeholt wird.
© Canva

Vier Abfallfraktionen pro Wohngebäude

Der VOEB fordert ein flächendeckendes „4-Tonnen-System" in ganz Österreich, bei dem jeder Haushalt bzw. jedes Wohngebäude über mindestens vier Abfallfraktionen verfügt. Restmüll-, Papier-, Bio- sowie eine gemeinsame Metall- und Kunststofftonne sollen außerdem auch direkt abgeholt werden. „In vielen Gemeinden wird das bereits umgesetzt, aber noch lange nicht überall, vor allem nicht im städtischen Bereich", so Wüster. Ergebnisse der Umfrage unterstützen den Vorschlag: 84 Prozent der Befragten sprachen sich für ein solches System aus. (TT.com)

🗑️♻️ So gelingt Mülltrennung besser:

  • Sich informieren: Wie wird in meiner Gemeinde/Region/Stadt korrekt getrennt, was wird direkt abgeholt, wo ist das nächste Abfallsammelzentrum?
  • Ausreichend motivieren: Alle Haushaltsmitglieder von der Wichtigkeit von Abfalltrennung überzeugen und einzelne Verantwortlichkeiten übertragen.
  • Getrennt sammeln: Daheim für unterschiedliche Abfallbehälter sorgen, diese gut platzieren und beschriften.
  • Immer daran denken: Digitale Erinnerungen oder Apps nutzen, die an die Abholtage erinnern.
  • Gut trennen: Darauf achten, dass Papier nicht mit Essensresten verschmutzt ist, Glas- und Plastikbehälter vorm Entsorgen kurz ausspülen.
  • Mach’s kleiner, wär feiner: Getränkeflaschen und -kartons möglichst klein falten, um Platz zu sparen.

Weitere Tipps fürs Trennen und Sammeln gibt‘s HIER.

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