Über 120 Einsätze

Umgestürzte Bäume und überflutete Keller: Gewitterfront am Sonntag forderte Tiroler Einsatzkräfte

Blitz und Donner kündigten am späten Sonntagnachmittag eine Gewitterfront aus der Schweiz an.
© Sturm und Gewitterjagd Tirol/Geosphere Austria

Innsbruck – Der sommerlich-heiße und oft sonnige Sonntag ging wieder mit Gewittern zu Ende. Am späten Nachmittag waren sie bereits im Westen Tirols eingetroffen, von dort aus breiteten sie sich auf das ganze Land aus. Die Geosphere Austria gab für Teile Tirols die zweithöchste Warnstufe „Orange“ aus. Es drohten Gewitter, Hagel und Sturmböen.

Die Unwetter führten auch zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehren im ganzen Land – die ersten davon ab etwa 15 Uhr, wie die Leitstelle berichtet. Zu Beginn betraf dies vor allem das Oberland rund um Imst, später als das Gewitter weiterzog, vermeldeten auch Schwaz und Kufstein zahlreiche Einsätze. Bis 18.30 Uhr gingen so über 120 Meldungen ein, wie die Leitstelle bestätigt. Zahlreiche Keller stehen unter Wasser, auch vereinzelte Erdrutsche gab es. Laut derzeitigem Stand gibt es jedoch weder Verletzte noch Tote, so die Leitstelle.

Am späten Sonntagnachmittag musste etwa die Feuerwehr Zirl für einen Einsatz ausrücken. Auf der Inntalautobahn (A12) bei der Ausfahrt Zirl West fielen Äste auf die Straße. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Baum in kürzester Zeit zerlegen und die Strecke kurz vor 18 Uhr wieder für den Verkehr freigeben.

Mit einer Motorsäge konnten die Äste rasch zerkleinert werden.
© Liebl

Um 17 Uhr kam es auf der Wattentalstraße in Wattenberg, wie schon am Freitag, zu einem weiteren Murenabgang. Die Wattentalstraße wurde dabei erneut durch Geröll, Schlamm und Bäumen verlegt, weshalb die Straße zwischen Höhe Gasthof Säge und Gasthaus Hanneburger vorerst gesperrt bleibt. Im Einsatz stand die Feuerwehr Wattenberg.

In Niederau schlug indes ein Blitz in einen Strommasten ein. Dies führte zu einem Kabelbrand in einem Lokal, der jedoch rasch gelöscht wurde. Es wurde niemand verletzt.

Auch auf der Hochfügener Straße im Zillertal oberhalb des Bauhof Fügenbergs musste die Freiwillige Feuerwehr Fügen umgefallene Bäume vom Weg zu entfernen. Ein Windwurf war hier die Ursache.

© FF Fügen

Aufgrund der Unwetter war auch die Hahntennjoch Landesstraße (L246) ab etwa 16 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Um kurz vor halb sechs Uhr abends konnte sie aber wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Zivilschutzalarm in Kärnten

Nach einem schweren Unwetter ist am Sonntagabend in der Ortschaft Kremsbrücke in Oberkärnten Zivilschutzalarm ausgelöst worden. Nach heftigen Regenfällen ging eine Mure im Bereich der Kesselgrubenalm ab und der Kremsbach drohte laut einer Aussendung überzulaufen. Die Ortschaft Innerkrems ist von Kärnten aus nicht erreichbar und von einem Stromausfall betroffen. Mehrere Häuser wurden über- und unterschwemmt. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, hieß es.

Die Innerkremser Landesstraße (L19) und die Katschberg Bundesstraße (B99) wurden gesperrt. Auch die Nockalmstraße zwischen Innerkrems und Ebene Reichenau ist bis auf weiteres nicht befahrbar und gesperrt. Ein Krisenstab tagt am Montagmorgen, um über weitere Maßnahmen zu beratschlagen.

Unwetter bereits am Freitagabend

Starkregen hatte schon am Freitag in Tirol zu Murenabgängen, Erdrutschen und in Folge zu Straßensperren geführt. Verletzt wurde dabei niemand.

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Die neue Woche fällt laut Werner Troger von den Meteo Experts nicht mehr so hochsommerlich aus wie diese. Die Höchsttemperaturen bewegen sich um die 25 Grad, teilweise auch darunter. Dazu mischen wohl vor allem in der ersten Wochenhälfte immer wieder gewittrige Schauer mit. (TT.com)