Tiroler Foidl enttäuscht

Gold trotz Defekt: Mountainbiker Pidcock triumphierte nach unglaublicher Aufholjagd

Thomas Pidcock jubelte nach einem wilden Ritt über Gold.
© APA/AFP/JOHN MACDOUGALL

Trotz Defekts hat sich Thomas Pidcock in einem packendem Mountainbike-Rennen durchgesetzt und ist wie schon in Tokio Olympiasieger. Der Brite siegte am Hügel von Élancourt westlich von Paris vor dem Franzosen Victor Koretzky und dem Südafrikaner Alan Hatherly.

Paris – Mountainbiker Tom Pidcock hat nach einer Aufholjagd im Cross-Country-Rennen der Olympischen Spiele in Paris die Goldmedaille gewonnen. Dem Tokio-Olympiasieger aus Großbritannien gelang am Montag trotz eines Reifenschadens der nächste Coup. In einem packenden Finish ging Topfavorit Pidcock mit einem harten Manöver am französischen Lokalmatador Victor Koretzky vorbei, der sich mit Silber begnügen musste. Der Tiroler Maximilian Foidl musste sich mit dem 22. Platz begnügen.

Pidcock fuhr nach 35,2 km neun Sekunden vor Koretzky über die Ziellinie, von den französischen Fans gab es Buhrufe für den Weltmeister. Der 24-Jährige, der als Straßenprofi nur zeitweise im Gelände unterwegs ist und genauso wie Frauen-Olympiasiegerin Pauline Ferrand-Prevot zum Ineos-Team gehört, triumphierte nach einer erst kürzlich überstandenen Corona-Infektion. Bronze holte sich der Südafrikaner Alan Hatherly (+11 Sek.), Foidl hatte einen Rückstand von 5:04 Minuten.

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Pidcock hatte in der Anfangsphase des Rennens seinen Vorderreifen in der zweiköpfigen Spitzengruppe wechseln lassen müssen und verlor dadurch eine halbe Minute. Nach einer Aufholjagd auf der anspruchsvollen Strecke am künstlich aufgeschütteten Colline d'Élancourt, der mit einer Seehöhe von 231 Metern die höchste Erhebung der Region Paris darstellt, ging Pidcock gemeinsam mit Koretzky und Hatherly in die achte und letzte Runde. In dieser attackierte Pidcock, es kam zu einem leichten Kontakt mit Koretzky.

Foidl, der in Anlehnung an den Film „Cool Runnings“ wie schon in Tokio ein Ei als Glücksbringer dabei hatte, erwischte unterdessen einen guten Start. Von Position 24 im 36-köpfigen Feld arbeitete sich der Tiroler direkt auf Platz 13 nach vorne. Am Ende der zweiten Runde verpasste der 28-Jährige allerdings den Anschluss an die 13-köpfige Spitzengruppe und verpasste das angepeilte Top-Ten-Resultat deutlich. „Zufrieden kann ich mit einem 22. Platz nicht sein. Jeder wünscht sich den perfekten Tag, den bekommt man halt nicht immer. Das war alles, was ich heute drauf hatte“, erkärte Foidl. (APA)