Olympia-Medaille im Visier: Ungerank zielt auf Sensation
Eine Debütantin überrascht: Die Zillertalerin Nadine Ungerank greift heute (9.30 Uhr) im Kleinkaliber-Dreistellungskampf nach Edelmetall.
Chateauroux/Paris – Paris – Schon die Olympia-Premiere an sich war für Tirols Sportschützin Nadine Ungerank der große Coup, nun lieferte die Zillertaler Medizin-Studentin die große Überraschung – und ist drauf und dran, die heute (9.30 Uhr) auch noch zu toppen. „Noch hatte ich keine Zeit, das alles zu verarbeiten und bin eigentlich noch voll im Wettkampfmodus. Es wird ein bisschen dauern, bis ich meinen Erfolg einordnen kann“, meinte Ungerank gestern nach dem siebenten Rang in der Qualifikation für den Kleinkaliber-Dreistellungskampf.
Die 28-Jährige, in der Weltrangliste als 19. eine Außenseiterin, schoss 589 Ringe, was einen Finalplatz unter den 32 Starterinnen bedeutete. Die ersten acht qualifizierten sich für den Showdown, der auf der Schießanlage in Châteauroux ausgetragen wird. Nach 99 Ringen in der ersten von zwei Kniend-Serien sowie weiteren 98 lag Ungerank auf Zwischenrang vier. Überragend war dann die Stehend-Partie mit 99 Ringen, lediglich die amtierende Weltmeisterin Qiongyue Zhang erreichte gleich viele. „Mit meinem Wettkampfstart habe ich heute etwas abgewartet, da am Anfang der Wind noch nicht gepasst hat. Es waren sehr schwierige, wechselhafte Bedingungen und ich habe mir bewusst Zeit gelassen, um sauber zu arbeiten“, ergänzte Ungerank. Zuletzt war die Tirolerin Olivia Hofmann 2016 ins Finale des Dreistellungskampfs eingezogen, am Ende gab es den fünften Rang.
Mit dem Luftgewehr hatte Ungerank den 28. Rang erreicht, gemeinsam mit Martin Strempfl gab es im Mixed Team mit dem Luftgewehr Platz 15. In ihrem dritten Antreten bei ihren ersten Sommerspielen kämpft sie nun um eine Medaille.
Unmittelbar vor ihrem Finalauftritt steht Teamkollegin Sylvia Steiner am Schießstand. Mit der Luftpistole war die Salzburgerin über den 27. Platz in der Qualifikation nicht hinausgekommen. Mit der Sportpistole auf 25-m-Distanz ist es nun ihr zweiter Versuch.
Dieser ist durchaus chancenreich, wird die 42-Jährige Heeressportlerin doch in der aktuellen Weltrangliste auf Platz zehn geführt. Zumindest die Verbesserung ihrer Platzierungen der Olympischen Spiele in Tokio (15. im Bewerb 10 m Luftpistole, 29. in 25 m Sportpistole) hat sie nun im Visier. (rost, APA)
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