Keine Wegweisung vor der Tat

Frau (29) in Wien getötet: Heuer bisher 14 Femizide in Österreich

In diesem Haus in Wien-Meidling fand die Polizei die Leiche der 29-jährigen Frau.
© APA/Slovencik

Ein entfernter Angehöriger alarmierte die Polizei. Die Zahl der Femizide in Österreich ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Eine junge Frau ist am Donnerstagvormittag tot in einer Wohnung in Wien-Meidling aufgefunden worden. Ein entfernter Angehöriger hatte die Polizei alarmiert. Als Beamte die versperrte Wohnung der Tür aufbrachen, stießen sie auf die Leiche der Frau. Sie wies Verletzungen im Brust- und Halsbereich auf. Bei der Toten handelt es sich um eine gebürtige Afghanin.

Die Hintergründe der Tat waren vorerst unklar. Es stand auch nicht fest, ob die Frau an der Adresse gemeldet war und ob es dort in der Vergangenheit bereits Polizeieinsätze gegeben hat.

14. Opfer dieses Jahr

Die 29-Jährige ist österreichweit heuer das 14. Opfer eines Femizids, eines Tötungsdelikts an einer Frau. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl gesunken, von 1. Jänner bis 1. August 2023 hatte das Innenministerium 22 Opfer verzeichnet.

Gegen die Tatverdächtigen im Alter zwischen 23 und 93 Jahren war laut Innenministerium in keinem einzigen Fall zuvor ein Betretungsverbot ausgesprochen worden. Bis 1. Juli wurden heuer 7328 Betretungsverbote ausgesprochen, 119 Sicherheitspolizeiliche Fallkonferenzen wurden abgehalten. 6066 Gefährder wurden bis Ende Mai von der Polizei zur Gewaltprävention vorgeladen. (APA)

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