Eklat nach verlorenem Judo-Kampf: Georgier wurde disqualifiziert
Paris – Der georgische Judoka Guram Tuschischwili ist nach einem hitzigen Viertelfinal-Duell mit Frankreichs Star Teddy Riner bei den Olympischen Spielen disqualifiziert worden. Riner hatte den 29-Jährigen auf den Rücken geworfen und durch Ippon besiegt. Tuschischwili hatte den Franzosen daraufhin mit den Beinen zu Fall gebracht und sich über ihn gebeugt. Als Riner aufstehen wollte, stieß der Georgier ihn mit der Hüfte wieder um.
Video | Tushishvili geht nach verlorenem Kampf auf Gegner Riner los
Tuschischwili sei wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert und könne daher auch nicht mehr in der Hoffnungsrunde um Bronze weiterkämpfen, teilten die Olympia-Organisatoren mit. Vom Publikum in der Champ-de-Mars-Arena hatte es für den Olympia-Zweiten von Tokio 2021 zuvor zahlreiche Pfiffe gegeben.
Riner ließ sich davon nicht beeindrucken. Der 35-Jährige triumphierte in der Kategorie über 100 kg nach seinen Olympia-Einzelsiegen 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro sowie Team-Gold 2021 in Tokio am Freitag auch in Paris. Im Finale besiegte er vor den Augen von Staatspräsident Emmanuel Macron den südkoreanischen Weltmeister Kim Min-jong mit Ippon und versetzte die Zuschauer in der Champ-de-Mars-Arena in Ekstase.
Riner ist der größte Star seiner Sportart und nun auch Rekordsieger. Der Japaner Tadahiro Nomura hatte zwischen 1996 und 2004 dreimal in Serie triumphiert. Im Teamevent am Samstag kann er bei seiner insgesamt fünften Olympia-Teilnahme bereits die siebente Medaille gewinnen. 2008 in Peking sowie in Tokio hatte der Schwergewichtler jeweils Einzel-Bronze geholt. Zudem wurde er schon elfmal Weltmeister. Bei der Eröffnungsfeier seiner Heimspiele hatte das Judo-Ass gemeinsam mit der früheren Leichtathletin Marie-José Pérec das olympische Feuer entzündet. (APA/dpa)