Recht auf analoges Leben

SPÖ will Banken zu analogen Diensten ohne Mehrkosten verpflichten

Bei analogen Bankterminen sollen laut SPÖ keine höheren Gebühren anfallen.

SPÖ-Vorsitzender Babler pocht auf das Recht eines analogen Lebens. Er kritisiert in diesem Zusammenhang die höheren Gebühren für persönliche Beratungen und Bankterminen.

Wien – Wer zum Beispiel ein Bahnticket im Internet kauft, hat mitunter weniger zu zahlen als direkt am Schalter. Aber auch bei persönlichen Bankterminen falln oft Gebühre an. Die SPÖ pocht auf ein Recht auf ein analoges Leben. SPÖ-Vorsiteznder Andreas Babler will unter anderem höhere Gebühren für persönliche Beratungen und Banktermine verbieten. Vor allem ältere Menschen dürfe keine „Diskriminierung durch Digitalisierung“ treffen. Also brauche es ein „Recht auf Banktermin“ sowie ein „Gebührenverbot für Bankgeschäfte am Schalter“. Erneut forderte Babler zudem einen Bankomat in jeder Gemeinde.

Kosumentenschützer unterstützen SPÖ-Forderung

Für Konsumentenschützer haben die Forderungen eine klare Berechtigung. Hinter Bablers Forderungen stehe eine „tatsächliche Problematik“ – vor allem im ländlichen Bereich – und es sei „sehr begrüßenswert, dass jemand den Finger drauflegt“, sagte Bernd Lausecker vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) . „Bankgeschäfte werden immer teurer, obwohl der Verbraucher mehr Arbeit macht und damit auch die Haftung für diese Arbeit übernimmt.“ Es könne nicht sein, dass im Endeffekt der Kunde die komplette Arbeit bei Bankgeschäften mache.

Dass Banken manchmal Filialen schließen würden, sei zwar wirtschaftlich verständlich, führe im ländlichen Raum aber oft zu Problemen, vor allem wenn Anrainer viele Kilometer fahren müssten um einen Bankomaten zu finden. Das treffe meist ältere Mitbürger. Cashback-Lösungen mit Lebensmittelhändlern seien kein guter Ersatz, denn „wenn der Greißler kein Geld in der Kassa hat, kann er auch keines auszahlen“, so der Konsumentenschützer. Das System funktioniere in der Stadt gut, am Land aber häufig nicht. (APA)

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