Pensionslücke zwischen Frauen und Männern bleibt in Österreich groß
Ab Dienstag haben die Männer im Durchschnitt bereits so viel Pension bezogen wie die Frauen zu Jahresende. Frauen bekommen im Durchschnitt 40 Prozent niedrigere Pensionsbezüge.
Wien – Am 6. August ist heuer „Equal Pension Day“, nur zwei Tage später als im Vorjahr. Männer haben an diesem Tag bereits so viel Pension bezogen, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten haben werden. Frauen bekommen im Durchschnitt um 40,09 Prozent niedrigere Pensionsbezüge als Männer. Während Männer demnach im Durchschnitt aller Alterspensionen monatlich 2300 Euro beziehen, erhalten Frauen mit 1378 Euro um 922 Euro weniger.
Mehr Beteiliung der Männer an unbezahlter Arbeit
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger plädierte in einer Aussendung für mehr männliche Beteiligung an unbezahlter Arbeit. Wichtig sei außerdem eine gut ausgebaute hochwertige Kinderbetreuung. Die Caritas merkte an, dass Frauen über ihren ganzen Lebenslauf strukturell benachteiligt seien. Immerhin seien 28 Prozent der alleinlebenden Frauen in der Pension armutsgefährdet. Der Bedarf an Sozialberatungen sei so hoch wie noch nie. Die Caritas forderte eine Erhöhung der Ausgleichszulage.
SPÖ nennt Pläne, um Pensionslücke zu schließen
Die SPÖ wirft der Regierung „Untätigkeit“ vor. Zwar sei das Problem „altbekannt“, dennoch gebe es seitens der Regierung aktuell keine Pläne, die Pensionslücke zu schließen, monierte die stellvertretende Klubvorsitzende und Frauensprecherin, Eva-Maria Holzleitner. Mit den Plänen der SPÖ hingegen könnte diese Pensionslücke geschlossen werden. Nötig sei dafür aus roter Sicht zunächst einmal eine tatsächliche Lohntransparenz, denn nach wie vor würden Frauen für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt. Holzleitner schwebt dabei eine Regelung wie das isländische Gleichbezahlungsgesetz vor, das auch Sanktionen für Unternehmen und eine Beweislastumkehr vorsehe. Derzufolge müssten Unternehmen belegen, dass eine höhere Bezahlung tatsächlich gerechtfertigt sei. (APA)