Zum Weltkatzentag

Garfield war gestern: Diese Tiroler Katzen sind bekannt wie bunte Hunde

Miro ist bei den meisten Gästen beliebt. Wo sonst bekommt man zum Bier gleich den Kater mitserviert?
© Jasmine Hrdina

Sie strawanzen durch die Orte und direkt in die Herzen der TirolerInnen: Kater Miro, der täglich eine Bar in Wörgl aufsucht und Katze Alma in Kufstein, die ihr Revier kurzerhand auf die Festung verlegt hat, sind fast schon berühmt. Ihre und weitere Geschichten.

Wörgl – Der gestiefelte Kater, Garfield, Grumpy Cat und viele mehr sind weltweit bekannt. Doch man muss nicht in die Ferne schweifen, um berühmt-berüchtigte Miezen zu finden. Auch in Tirol strawanzen viele Gadsen durch die Orte und oft mitten in die Herzen der BürgerInnen. Einige Beispiele gefällig?

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Eine Bar mit Katergarantie

So wie Miro. Der getigerte Kater gehört zum Bauernhof der Familie Spiegl, vulgo „Karglbauer“, und nennt die Straßen rund um das Wörgler Stadtamt sein Revier. Der neun Jahre alte Tiger scheint von der geselligen Sorte zu sein. In der Bar 1710 ist er Stammgast. Mehrmals täglich schaut er vorbei, lässt sich von den Gästen bequem die Tür öffnen (und wieder schließen, und wieder öffnen, und wieder schließen – KatzenhalterInnen kennen das). Bei Barchefin Petra holt er sich sein „verdientes“ Leckerli ab. Wo war die Leistung? Streicheleinheiten über sich „ergehen lassen“ und immer schauen, dass rund um die Bar alles läuft.

„Er kommt immer wieder heim zum Fressen, aber er saust halt einfach gerne in der Stadt herum“, erklärt Andrea Spiegl vom Karglhof. Seine Schwester fährt das Kontrastprogramm: Sie bleibt ausschließlich in der warmen Stube.

Ungeniert und ungestört macht Miro gerne mal ein Schlaferl mitten im Geschehen, während menschliche Gäste den Feierband genießen.
© Jasmine Hrdina

Vor einigen Jahren war Miro plötzlich verschwunden. Von März bis Mai nahmen seine Familie und Freunde an, es sei ihm etwas zugestoßen. Bis Familie Spiegl ein Inserat in den sozialen Medien sah: Miro war offenbar nach Kufstein mitgenommen und dort in einer Siedlung gefüttert worden. „Wir wissen bis heute nicht, wie er dorthin gekommen ist. Vielleicht ist er einfach in ein Auto gesprungen“, sagt Spiegl.

Ein Pirat erobert die Alm

Etwas mehr als drei Kilometer geht es teilweise steil bergauf, bis man die Hütte am Wörgler Hausberg, die Möslalm, erreicht. Zwischen Wanderern und MountainbikerInnen stolziert ein Tiger umher, genießt Streicheleinheiten und freut sich, wenn mal wieder zufällig ein Stückerl Wurst zu Boden fällt. Kater „Maungi“ gehört seit vielen Jahren zur Möslalm, ist quasi lebendes Inventar.

Ruhetag? Gibt es nicht. Die „Möslalm-Katze“ ist das ganze Jahr über auf der Alm und hat Zugang zum Haus.
© Jasmine Hrdina

Die Pächter Michael „Mike“ Byell, seine Frau Friederike „Maike“ und Tochter Elea haben das Tier mehr oder weniger von den VorpächterInnen übernommen. 17 Jahre dürfte Maungi bereits auf der Alm leben. „Er ist eigentlich der originale Hüttenwirt“, lacht Mike. „Bei uns hat er aber sofort zur Familie gehört.“

In der Stube lassen sich die Streicheleinheiten der Wanderer besonders gut genießen.
© Kraus

Dass er auch den Stammgästen bereits an Herz gewachsen ist, zeigt ein Vorfall, der einige Jahre zurück liegen dürfte. In der Nebensaison, wenn die Alm geschlossen ist, versorgen SportlerInnen Maungi mit Futter und Streicheleinheiten. Ins Haus gelangt er immer, dort warten ein trockener Rückzugsort und Bettchen auf ihn. „Eine Frau, die hinaufgewandert ist, hat ihn dann gefunden, sein Auge war stark entzündet. Also hat sie ihn hinunter in die Stadt zur Tierärztin gebracht.“ Die Entzündung konnte geheilt werden, Maungi verlor aber sein linkes Auge. Liebevoll nennen ihn Gäste nun „Piratengadse“. Mike: „Ihn stört das mit dem Auge nicht. Er setzt sich weiter gern zur Runde auf den Stammtisch.“

Eine Festung und ihre schnurrende Königin

Bequem ist die Dame schon. Katze Alma fährt nämlich ausschließlich mit der Panoramabahn auf die Kufsteiner Festung. Dort posiert sie leidenschaftlich gern für TouristInnen, die sich an der schnurrenden Herrin der Festung erheitern. „Sie war von Anfang an eine besondere Katze,“ schildert Frauchen Karoline Bucher-Kapfinger. „Sie ist auch aufs Menschenklo gegangen. Von sich aus. Wir haben ihr das nicht beigebracht.“

Bucher-Kapfinger holte die Europäisch Kurzhaar vor sieben Jahren gemeinsam mit einem inzwischen verstorbenen Bruder Ludwig als Kätzchen von einer Alm im Alpbachtal. „Daher auch der Name: Alma.“

Die Festung und die Kufsteiner Altstadt gehören zu Almas Revier.
© Jasmine Hrdina

Die Wohnung am Unteren Stadtplatz in Kufstein war der Tigerin offenbar zu klein, daher genoss sie die Ausflüge in die verkehrsberuhigte Altstadt – und auf die Festung. „Sie war immer schon furchtlos, hatte nie vor etwas Angst und war zutraulich“, erzählt Bucher-Kapfinger. Ihre Offenherzigkeit führte mehrmals dazu, dass PassantInnen die Katze mitnahmen, im Glauben, sie hätte kein Zuhause. „Die Leute meinen, nur weil eine Katze in der Stadt herumläuft, ist sie herrenlos. Dabei hat sie gleich mehrere Zuhause: beim Tourismusbüro, im Kufsteiner Markt, bei der Kasse der Festung, in der Sparkasse...“

Im Programmheft der Aufführung zu „Jedermann“ des Kufsteiner Stadttheaters wurde sie sogar extra angeführt: Immerhin stahl sie den SchauspielerInnen bei der Freiluftinszenierung am Fuße der Festung mehrmals die Show.

Ihre Halterin war zuerst wenig begeistert, dass sie ihre Mieze mit so vielen „teilen“ muss. „Aber ich kann sie nicht einsperren. Ich weiß, sie ist clever und ihr passiert nichts. Mich freut es, wenn die Leute Freude an ihr finden.“

Und so ein Promistatus hat auch seine Vorteile: Eines Tages räkelte sich Alma auf der Mauer am Inn, verlor das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. „Leute haben das beobachtet, sind dann mitgelaufen, als Alma den Inn hinunter trieb. Bei der Weißwurstsiederei hat sie dann der Tellerwäscher herausfischen können.“

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