Reaktionen zum ersten ÖOC-Gold

Erleichterung im österreichischen Olympia-Team: „Ich bin fertig, es war unerträglich!“

Reaktionen zum Olympiasieg der beiden 470er-Segler Lara Vadlau/Lukas Mähr bei den Olympischen Spielen von Paris 2024:

Karl Stoss (ÖOC-Präsident): „Es ist großartig, ich freue mich für dieses Team. Vor allen Dingen freue ich mich für Lara, die schon 2010 bei den Youth Olympic Games in Singapur die Goldmedaille gewonnen hat und für den Luki Mähr - wieder einmal für Vorarlberg eine Medaille. Das gesamte Segelteam hat ausgezeichnete Teamarbeit gezeigt und sich jahrelang darauf vorbereitet. Für uns als Olympisches Komitee ist es eine große Freude, gerade nach den herben Enttäuschungen, die wir in den letzten Tagen gesehen haben. So ist es im Sport. Man kann nicht immer nur Gold-, Silber- und Bronzemedaille erwarten. Es gibt fünfte, sechste, siebente, zehnte Plätze, die auch hervorragend sind. Aber was am Ende zählt, sind Medaillen. Das heute ist ein ganz großer Erfolg, der uns hoffentlich Schub für die letzten Tage gibt.“

Christoph Sieber (ÖOC-Sportdirektor): „Ich bin fertig. Es war unerträglich. Die Spanier haben ihnen ordentlich zugesetzt, deshalb der bescheidene Start. Da waren alle Medaillen kurzfristig schon weg. Bei diesem Leichtwind, was jetzt nicht ihr 'Favorite' ist, dann sich wieder peu à peu so zurückzukämpfen, die Nerven zu behalten, war eine unglaubliche Leistung. Dann hat es tatsächlich gereicht. Für mich war es ein Deja vu von meiner eigenen letzten Wettfahrt in Sydney, wo ich auch vom Siebenten aufgeholt habe. Es ist eine große emotionale Verbundenheit mit den beiden.“

📸 Erstes Gold für Österreich

Zugsführer Lara Vadlau und Zugsführer Lukas Mähr

Matthias Schmid (Oesv-Sportdirektor): „Unsere Sportart ist keine Sportart, wo man mit 22 so weit ist, um das alles umzusetzen. Sie haben viele Kampagnen durchgestanden und waren beide schon sehr extrem gute Segler und haben es geschafft, sich zusammenzutun und das gemeinsam zu meistern. Das ist schon ein sehr erwachsenes Produkt, wo sehr viel Arbeit und Planung drinsteckt. Für einen Sportfachverband ist es wahnsinnig wichtig, wir werden bewertet nach Medaillen. In Tokio waren wir nicht gut, in Rio haben wir eine Medaille geschafft, wir können das nicht immer erwarten. Jetzt ist es einmal wieder für uns gelaufen, es geht so schnell.“

Roman Hagara (Doppel-Olympiasieger): „Natürlich ist das eine super Geschichte für alle, die da mitgearbeitet haben, für das ganze Umfeld. Es sind irrsinnig viele Leute, die im Hintergrund arbeiten, die man immer wieder vergisst, ohne die wär das auch nicht möglich. Sie haben es perfekt umgesetzt in der Wettfahrt, besser geht es nicht. Lara hat nach dem Fehlstart am Anfang gesagt, jetzt machen wir es eben auf die harte Tour. Sie hat es mit Willensstärke durchgezogen bis zu Ende. Das macht einen Sportler aus. Solche Dinge werden oft im Kopf entschieden, wenn man mental stark ist, kann kommen was will. Das Wichtigste ist, dass man aus den Fehlern lernt und es dann in die richtige Richtung umsetzt. Das hat sie gemacht, sie hat sicher sehr viel gelernt aus ihren Fehlern aus der Vergangenheit, hat das in die anderen Richtung umgedreht, und hat jetzt perfekt performt.“

Werner Kogler (Sportminister): „Ich ziehe meinen Hut vor so viel Professionalität, Siegeswillen und Nervenstärke. Gratulation an das erfolgreiche Segel-Duo, Sportdirektor Matthias Schmid und das gesamte Trainer:innen - und Betreuer:inneteam rund um Doppel-Olympiasieger Roman Hagara.“

Klaudia Tanner (Verteidigungsministerin): „Ich bin unglaublich stolz auf die Leistung unserer Segler Zugsführer Lara Vadlau und Zugsführer Lukas Mähr. Mit der Goldmedaille im Segeln haben sie eine erfolgreiche Tradition im Segelsport fortgeführt.“

Oliver Böhler (Präsident Yacht Club Bregenz): „Wir können es alle noch nicht recht glauben. Olympiagold ist für den Vorarlberger Segelsport absolut bahnbrechend. Es ist an der Zeit, den Segelsport in Vorarlberg und am ganzen Bodensee mehr zu forcieren. Segeln ist keine elitäre Sportart, jeder kann sie ausüben. Der Yacht Club Bregenz verfügt über eine große Jugendgruppe, für die das Olympiagold einen großen Schub bedeutet.“

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