Welle des Mitgefühls für traurige Swifties: Lokale in Wien trösten Fans mit Goodies
Nach der Konzert-Absage reagieren viele Betriebe in und um Wien mit Goodies für traurige Fans. Ein kleiner Trost für zehntausende Swifties, die trotzdem ein paar Tage eine gute Zeit haben wollen.
Wien – Als am Mittwochabend kurz vor 22 Uhr die drei Taylor Swift-Konzerte in Wien abgesagt wurden, dauert es nicht lange, bis online in diversen Foren und Gruppen und natürlich auch offline die Frage auftauchte: „Und was machen wir jetzt?“ Immerhin befanden sich zehntausende Swifties bereits in der Stadt oder waren auf dem Weg dorthin.
So wie die 29-jährige Azura. Sie war alleine von Rom nach Wien geflogen, erst als sie aus dem Flugzeug stieg, sah sie die Nachricht von der Absage. „Es ist ein Albtraum, aber es ist nett zu sehen, dass die Community hier zusammenkommt“.
Hier, damit ist ein kleiner Baum in der Corneliusgasse im Bezirk Mariahilf gemeint, wo viele Fans Armbänder auf die Äste hängen und sich gegenseitig zu trösten versuchen. Dazu muss man wissen: „Cornelia Street“ ist ein Song aus dem 2019 veröffentlichten Taylor Swift-Album „Lover“.
Eine 29-jährige Kalifornierin erzählt mit Tränen in den Augen: „Es war ein lebenslanger Traum, sie zu sehen.“ Nachdem sie am Mittwochabend mit ihrem Ehemann in Wien ankam, brauchte sie einige Zeit, bis sie die Nachricht wirklich realisieren konnte.
„Ich glaubte zuerst, dass es ein gemeiner Scherz ist. Erst nach 30, 40 Minuten realisierte ich, dass es wahr ist und fing zu weinen an.“ Vorerst ungetragen bleibt nun ihr eigens für das Konzert gebastelte Rock, drei Monate lang brauchte sie, um diesen mit allen Swift-Alben zu verzieren.
Spontankonzert und besondere Zuckerln
Am frühen Nachmittag gaben dutzende Swifties dann in der Corneliusgasse ein Spontankonzert – besser als Nichts.
Video | Swifties singen gemeinsam in der Corneliusgasse
Was also tun in Wien als Swiftie? Nicht wenige Betriebe reagierten mit besonderen Zuckerln für die traurigen Fans. Bei der beliebte Kette Le Burger bekommen Fans bei Vorlage ihres Tickets etwa einen Burger spendiert.
Nicht wenige Clubs gewähren Swifties freien Eintritt, allen voran das U4. „Wir wissen, dass es das, worauf ihr euch gefreut habt, nicht kompensieren kann. Wie auch immer, es ist wie es ist – lasst uns das Beste daraus machen“, schreiben die Clubbetreiber auf ihrer Website und laden die Swifties dazu ein, samt Era-Tour-Outfit und Freundschaftsbändchen in den Club zu kommen und gemeinsam zu feiern.
Inspiriert davon stellten Twitter-User eigene Threads für Swifties zusammen, um ihnen die Zeit in Wien leichter zu machen.
Keine wirtschaftlichen Schäden
Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo erwartet übrigens keine nachhaltigen ökonomischen Schäden für Wien nach den Konzert-Absagen, da eben die Fans schon in der Stadt seien. „Viele Besucher werden deshalb trotzdem kommen und Geld ausgeben, sie müssen ja essen und trinken", so der Wifo-Ökonom Oliver Fritz.
Es werde daher Erlöse für die Wirtschaft und den Tourismus geben. „Das wird den Schaden sehr, sehr gering halten. Mögliche Ausfälle werden kaum messbar sein.“
Auch langfristige Effekte erwartet der Ökonom nicht. „Es ist für eine Destination nie besonders positiv, wenn es eine Terrorgefahr gibt“, sagte er. Meist sind das aber nur kurzfristige Effekte, wie man in New York und Paris nach den dortigen Terroranschlägen gesehen habe. „Dort hat sich der Tourismus schnell erholt. Die Leute vergessen wahnsinnig schnell.“
Was die Leute nicht so schnell vergessen werden: Die Gastfreundschaft der WienerInnen bzw. der Betriebe der Bundeshauptstadt, die schnell und unkompliziert reagiert haben.
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TT-Redakteurin berichtet
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Wut, Trauer, Enttäuschung