Die besten Olympia-Sprüche: „Timing ist keine Stadt in China“
Die besten nationalen und internationalen Sprüche der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris:
Sprüche aus dem österreichischen Team:
"Es war unfassbar geil. Ich würde behaupten, dass es die geilste Eröffnungsfeier aller Zeiten war." - Seglerin Lara Vadlau.
"Eigentlich habe ich ein großes Fragezeichen, was das Problem ist." - Felix Auböck nach seinem Leistungseinbruch über 400 m Kraul.
"Ich stehe am Start mit dem Kopf absolut ready, das Rennen zu gewinnen - aber der Körper hat es nicht hergegeben." - Mountainbikerin Mona Mitterwallner nach Rang 18 im Cross-Country-Rennen.
"Du sitzt drinnen auf der Bank, schaust auf den Eiffelturm und 15.000 Leute vor dir. Viel cooler geht es eigentlich nicht." - Julian Hörl über das Ambiente im Beach-Volleyball-Stadion.
"Das Olympische Dorf erinnert mich an Zuhause. Es ist ähnlich aufgebaut wie mein Wohnviertel daheim in Wien." - Trampolinspringer Benny Wizani.
"Man ist einfach am Stand geschwommen, gefühlt eine Minute. Ich habe dann auch eine leichte Panik bekommen." - Triathletin Lisa Perterer über das Schwimmen in der Seine mit dem bei der Strömung schwierigen Wendepunkt.
"Das hat mich auch gepusht, dass es so laut war in der Halle. Dann war es mal kurz leise, als ich sie geworfen habe." - Judoka Michaela Polleres über ihren Ippon-Sieg über die französische WM-Zweite Marie Eve Gahie auf dem Weg zu Bronze.
"Er ist amtierender Olympiasieger, ich bin österreichischer Bauernkämpfer." - Judoka Aaron Fara vor seinem Erstrunden-Kampf gegen Tokio-Olympiasieger Aaron Wolf.
"Der kleine Bad Erlacher Bua kämpft vor 6.000 Leuten und dann kämpfe ich so einen Schrott" - Fara nach seiner schnellen Niederlage.
"Ich bin stolz, dass ich da sein durfte. Aber es hat den Schatten, dass ich so eine sauschlechte Zeit gelaufen bin. Ich möchte eigentlich ein bisschen Werbung für unsere österreichische Leichtathletik machen, das ist eines meiner Ziele. So schäme ich mich halt eher." - Markus Fuchs nach Rang 66 im 100-m-Lauf.
"Wenn ich meiner Oma sage, ich bin Top Ten bei Roubaix geworden, sagt sie super. Aber wenn ich sage, ich bin mit einer Olympia-Medaille nach Hause gekommen, weiß sie, was los ist." - Der Rad-Sechste Marco Haller über die Wertigkeit Olympischer Spiele.
"Nach der Kenterung sagte ich: Luki, bitte zerbrich es nicht, vielleicht machen wir weiter!" - Vadlau, die in den Momenten des Jubelns nach der Zieldurchfahrt an das Boot und vielleicht auch ein bisschen an Los Angeles 2028 dachte.
"Es wird einem bewusst, man ist Olympiasieger. Das liegt am Anfang schwer im Magen." - Lukas Mähr.
"Ich hoffe, dass die anderen es zu schnell angehen und dann alle der Reihe nach 'krepieren' und ich sie hinten raus wieder einhole." - Julia Mayer vor dem recht hügeligen Marathon.
"Ich habe schon eine echte Fett'n, dass ich noch eine Medaille gewonnen habe. Ein Griff weniger und es wäre nicht gegangen." - Jakob Schubert über die enge Entscheidung um Kletter-Bronze.
"Pure Gänsehaut - da oben zu stehen und die Hymne zu hören, war next Level." - Bontus über den Moment der Siegerehrung.
"Für mich ist es das Größte, was ich je erreicht habe. Mir kann da auch das rechte Bein abfaulen, ich werde schwimmen." - Open-Water-Schwimmer Jan Hercog ging mit dem gleichen Mindset in Sachen Seine an den Start wie Triathlet Alois Knabl.
"Ich bin gesund und werde nächstes Jahr zurückschlagen. Einmal bekommt man eine auf die Nuss, einmal verteilt man selbst Watschen. Das ist der Sport." - Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger nach Platz fünf und dem Verpassen einer Medaille.
"Das Boot ist zwar nicht so lebendig wie ein Pferd, aber wir streicheln es trotzdem jeden Tag." - Segler Lukas Mähr geht gerne auf Tuchfühlung mit seinem Arbeitsgerät.
"So viel gestoßen und getreten bin ich noch nie geworden. Es ist verrückt, asozial und unglaublich rücksichtslos. Da kann man Kampfsport dazu sagen, es war wirklich wild." - Der 1.500 m-Vorlauf von Raphael Pallitsch glich eher nicht einem Leichtathletikbewerb.
"Mein Leben besteht nicht daraus, dass ich bei Olympia gut bin. Natürlich ist das das Ziel, aber wenn es nicht so ist, bin ich ja nicht eine halbe Person, sondern dennoch ein ganzer Mensch." - Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson nach ihrem enttäuschenden Aus in der Qualifikation.
"Ein Prozent hat gefehlt. Wie wir immer sagen: Timing ist keine Stadt in China - das haben wir heute gesehen." - Hudson-Trainer Gregor Högler zum vorzeitigen Aus seines Schützlings.
"Wenn ich Vierter geworden wäre, so what? Mein Leben geht weiter. Es ist eine Goldmedaille und kein lebenveränderndes Ereignis. Vielleicht schon, vielleicht auch nicht. Ich hoffe nicht, denn mein Leben taugt mir so, wie es gerade ist." - Kitesurf-Olympiasieger Bontus.
Sprüche international:
"Ich bin der Wolf unter den Wölfen." - US-Sprinter Noah Lyles nach seinem Sieg über die 100-m-Distanz.
"Ich kann nicht das Gesicht der Leichtathletik sein, weil ich kein arroganter oder lauter Mensch bin wie Noah." - 200-m-Olympiasieger Letsile Tebogo aus Botswana ist kein Fan von Lyles.
"Mein Karriere-Puzzle ist nun komplett." - Novak Djokovic hat im fünften Anlauf Olympia-Gold geholt und damit jeden wichtigen Titel, den ein Tennisspieler gewinnen kann.
"Tennis ist normalerweise ein sehr einsamer Sport, aber diese Woche habe ich mit Rafa, meinem Idol, gespielt." - Carlos Alcaraz über seinen Doppel-Auftritt mit Nadal.
"Ich habe gestern wahrscheinlich sechs Stunden lang geweint, es war wirklich hart. Normalerweise bin ich in der Lage, Abstand zu all dem zu halten und zu verstehen, dass Tennis nur ein Teil meines Lebens ist. Aber dieses Mal war es so, als hätte mir jemand wirklich das Herz gebrochen." - Die Polin Iga Swiatek gab am Tag nach der überraschenden Halbfinal-Niederlage Einblick in ihr Gefühlsleben.
"Ich mochte Tennis ohnehin nie." - Andy Murray kommentierte via X sein Karriere-Ende nach dem Ausscheiden im olympischen Doppel-Bewerb mit typisch britischem Humor.
"Es hat grundsolide geschmeckt." - Der deutsche Open-Water-Schwimmer Florian Wellbrock nimmt die Wasserqualität der Seine und die Debatte dazu mit Humor.
"Es fühlte sich an wie eine 10. Ich habe schon einige Male eine 10 geschafft und dachte mir, das war ganz sicher wieder eine. Es war die perfekte Welle." - Der brasilianische Surfer Gabriel Medina nach seinem spektakulären Wellenritt auf Tahiti, als er am Ausgang der Welle alle zehn Finger in die Höhe streckte und abhob. Die Richter gaben zwar "nur" 9,90 Punkte, dafür ging das Foto vom "fliegenden Medina" um die Welt.
"Als ich aufwuchs, hatte ich keine Schuhe, lief barfuß und in meiner Schuluniform. Wir hatten kaum Einrichtungen. Ich hoffe wirklich, dass diese Goldmedaille der Jugend hilft und auch der Regierung von St. Lucia, das neue Stadion zu bauen, damit der Sport weiter wächst." - Sprinterin Julien Alfred, die sensationell über 100 m der Frauen gewann und damit dem Karibikstaat Saint Lucia die erste Medaille bei Sommerspielen bescherte, würde mit ihrem Erfolg gerne etwas bewirken.
"Ich sende eine Botschaft an die Menschen in der Welt, damit sie aufhören, Athleten zu mobben, weil es Auswirkungen hat, massive Auswirkungen. Es kann Menschen zerstören. Es kann die Gedanken, den Geist und den Verstand von Menschen töten." - Die im Zentrum einer Geschlechter-Debatte stehende algerische Olympia-Boxerin Imane Khelif.