1,6 Mio. Leben gerettet

Impfung verringerte Covid-19-Sterblichkeit um fast 60 Prozent

Die ersten Impfstoffe gegen das Corona-Virus gab es im Dezember 2020. Die neue Studie wertet Daten aus der Zeit von Dezember 2020 bis März 2023 aus.
© APA/dpa/Murat

Eine internationale Studie mit österreichischer Beteiligung zeigt die Wirksamkeit der Behandlung. Die Sterblichkeit durch Covid sank um fast 60 Prozent.

Wien – Die SARS-CoV-2-Impfungen wirkten laut einer neuen Studie besser als bisher angenommen. In 34 von 54 europäischen Ländern und Regionen hätten sie die Sterblichkeit durch das Corona-Virus um 59 Prozent gesenkt, haben internationale Fachleute für eine Studie berechnet. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie nun im medizinischen Fachblatt "Lancet Respiratory Medicine".

Die Expertinnen und Experten werten Daten aus dem Zeitraum zwischen Dezember 2020 und dem März 2023 aus. In dieser Zeit starben in den 54 Staaten der Europaregion der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 2,2 Millionen Menschen an Corona. Die Wirkung der Impfungen konnten die Fachleute für 34 dieser 54 Länder bewerten. Sie kamen zum Schluss, dass rund 1,6 Millionen Leben gerettet worden seien.

Vor allem Ältere profitierten

Vor allem ältere Menschen hätten profitiert. 96 Prozent der durch die Impfung vor dem Tod durch Covid19 Bewahrten stammten aus der Altersgruppe über 60 Jahre, 52 Prozent waren älter als 80 Jahre. Die Fachleute ziehen daraus den Schluss, dass vor allem Ältere die regelmäßige Auffrischung nicht vergessen dürften.

An der internationalen Studie haben aus Österreich Bernhard Benka von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sowie die Wiener Virologin Monika Redlberger-Fritz (MedUni Wien) mitgearbeitet. "Unseres Wissens nach ist das die erste retrospektive (zurückschauende; Anm.) Beobachtungsstudie, welche die Wirkung der Covid-19-Impfung bei Erwachsenen nach Alter und Virusvariante über die gesamte Pandemie-Periode hinweg in vielen Staaten analysierte", schrieben die Wissenschafter.

Mehr als 400 Millionen Menschen mit Long Covid

Eine andere aktuelle Studie befasste sich mit Long Covid, lang anhaltenden und oft schweren Komplikationen nach einer Corona-Erkrankung. Führende US-Wissenschafter kamen zum Schluss, dass weltweit bereits mehr als 400 Millionen Menschen von Long Covid betroffen waren oder sind.

Long Covid zu vermeiden sei nicht einfach. Die Maske reduziere die Möglichkeit der Ansteckung und damit automatisch auch die Gefahr von Long Covid. Die Impfung könne bei Erwachsenen die Langzeitfolgen ebenfalls reduzieren. Nicht ganz klar sei die Wirkung antiviraler Medikamente. (APA)

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