„Nur nicht auflegen“

Steirische Kriminalisten warnen vor neuer Polizei-Betrugsvariante

Der Täter „begleitet" sein Opfer telefonisch zum Geldabheben bis auf die Bank. In diesem Fall war eine 87-jährige Grazerin betroffen. Sie verlor mehrere tausend Euro.

Graz - Die Polizei in der Steiermark warnt vor einer neuen Betrugsvariante, der vor Kurzem eine 87-jährige Grazerin zum Opfer gefallen ist. Dabei rief ein Betrüger die Frau an und "begleitete" sie telefonisch sogar bis auf die Bank, wo die Frau mehrere 1000 Euro abhob. Erst als das Geld dann von einem weiteren vermeintlichen Polizisten abgeholt wurde, wurde das Gespräch beendet, hieß es in einer Aussendung.

Zuerst hatte sich einer der Täter als "Bankmitarbeiter" ausgegeben und die 87-Jährige angerufen. Er informierte sie, dass jemand mit einer Fälschung ihres Reisepasses versucht habe, Geld von ihrem Konto zu beheben. Das habe man bei der Polizei angezeigt und diese würde nun die Ermittlungen führen.

Frau müsse ständig am Telefon bleiben

Etwa eine Stunde später erhielt die Grazerin einen Anruf mit scheinbar Grazer (0316) Vorwahl, bei dem sie ein vermeintlicher Polizist weiter manipulierte. Derselbe Täter kontaktierte sein Opfer dann später noch einmal am Handy und schärfte der Frau ein, dass sie ständig am Telefon bleiben müsse und nicht auflegen dürfe.

Die Frau ging somit in "telefonischer Begleitung" des falschen Polizisten zu einer Bank und hob dort Bargeld ab. Dieses, so die bei genauerer Betrachtung nicht schlüssige Erklärung des Betrügers, müsse nun von der Polizei "präpariert" werden, um den Täter festnehmen zu können, wenn er wieder versuchen sollte, mit dem gefälschten Reisepass Geld abzuheben.

Komplize holte Geld

Die Frau ging danach wieder nach Hause, wo ein Komplize dann das Geld abholte. Erst als das erledigt war, beendete der Keiler das Telefonat. Der Abholer ist etwa 1,80 Meter groß, hat dunkle Haare und einen kurzen Vollbart. Er war dunkel gekleidet und trug eine beige Kappe mit einer rundlichen dunklen Sonnenbrille. (APA)

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