Runder Geburtstag

James Cameron: Meister der großen Gefühle und Spektakel

James Camerons Projekt „Avatar“ ist noch lange nicht zu Ende
© APA/ AFP, Infantes

„Titanic-Hit“, „Avatar-Filme“ und Tiefseeabenteuer: Der kanadische Filmemacher der Superlative James Cameron feiert heute seinen 70. Geburtstag

Los Angeles – In den nächsten sieben Jahren hat James Cameron zu tun. Wenn seine „Avatar“-Pläne aufgehen, dann bringt der Regisseur 2031 den fünften und letzten Teil der Science-Fiction-Serie in die Kinos – Teil 3 ist für 2025 geplant, 2029 soll „Avatar 4“ folgen. Für den Ruhestand hat der Mann, der am 16. August 70 Jahre alt wird, keine Zeit. Dabei hat er sein „Soll“ in Hollywood längst erfüllt.

Kassenrekorde

Der dreifache Oscar-Preisträger ist seit Jahrzehnten Box-Office-König: Auf der Liste der weltweit erfolgreichsten Filme bisher thronte lange Zeit sein Untergangsdrama „Titanic“ auf dem ersten Rang. Dann schoss sein Science-Fiction-Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ mit gut 2,9 Milliarden US-Dollar Einspielsumme auf Platz eins hoch. Mit modernster 3D-Technik versetzte der Regisseur die Zuschauer in das futuristische Pandora-Universum, wo blauhäutige Ureinwohner im Einklang mit der Natur leben, bedroht von irdischen Ausbeutern.

Auf Rang zwei folgt der Blockbuster „Avengers: Endgame“ mit Einnahmen von knapp 2,8 Milliarden Dollar, dann kommt Camerons „Avatar: The Way of Water“ (2,3 Milliarden Dollar). Die „Titanic“ steht auf dem vierten Platz, vor „Star Wars: Episode VII“. Cameron kann also stolz prahlen, mit drei Filmen die Top-Five der Weltrangliste in Beschlag zu nehmen.

Emotion als Erfolgsrezept

„Ich bin der König der Welt“, jubelte der gebürtige Kanadier, als er 1998 den Oscar als bester Regisseur für seinen Mega-Erfolg „Titanic“ entgegennahm, in Anlehnung an Worte seiner Film-Hauptfigur Jack. Sensationelle elf Trophäen holte das Drama. Voriges Jahr – zum 25. Jubiläum – brachte Cameron die „Titanic“ technisch aufgemotzt noch einmal in die Kinos. Im dpa-Interview sinnierte er über sein Erfolgsrezept: „Wenn man es auf einen Slogan herunterbrechen würde, wäre es wohl: Emotionen und Spektakel. Das gilt für ,Titanic‘ ebenso wie für meine beiden ,Avatar‘-Filme.“

Der Künstler in Paris

Von Cameron als Künstler können sich Fans bis Jänner 2025 in der Pariser „Cinémathèque française“ ein Bild machen: Dort werden mehr als 300 seiner Werke gezeigt, darunter frühe Zeichnungen, Fotos und Filmentwürfe.

Als Highschool-Schüler war er mit seiner Familie von Kanada nach Kalifornien gezogen. Der Science-Fiction-Fan schrieb sich am College erst für Physik und englische Literatur ein, schwenkte dann auf Spezialeffekte und Drehbücher um. Sein erstes „Terminator“-Regiewerk kostete nur wenige Millionen Dollar, war aber 1984 gleich ein großer Hit und machte Arnold Schwarzenegger zum Star.

Tiefseetaucher

Mit seiner zweiten Ehefrau Gale Anne Hurd als Produzentin drehte Cameron den Science-Fiction-Thriller „Aliens“ (1986). Nach dem Ende seiner dritten Ehe mit Regisseurin Kathryn Bigelow gab er Linda Hamilton das Ja-Wort. Seit 2000 ist der vierfache Vater mit der Schauspielerin Suzy Amis verheiratet. Cameron gilt als erfahrener Tiefsee-Entdecker. Mehr als 30 Mal tauchte er zum Wrack der 1912 gesunkenen "Titanic" ab. Er wirkt häufig bei Umweltschutz-Dokumentationen mit. Sein Solo-Trip ins Challengertief des Marianengrabens führte zum tiefsten Punkt der Erde. Die National Geographic Society machte den Regisseur als „Explorer-in-Residence" zu einem Gastforscher.

Auszeichnung zum Geburtstag

Seinen vielen Verdiensten und Preisen kann Cameron kurz vor seinem runden Geburtstag eine weitere Auszeichnung - als „Disney-Legende" - hinzufügen. „Oscars...Gähn. Du weißt, dass du angekommen bist, wenn du gebeten wirst, eine Disney-Legende zu sein", schrieb der Regisseur Anfang August auf Instagram. (APA, dpa)

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