Neuer Animationsfilm

„Die wilden Mäuse“ erobern das Kino: Pattie wird zur Heldin

Pattie ist eine kleine Maus mit ordentlich Köpfchen aus dem antiken Griechenland. Ihr größter Traum es ist, einmal als Heldin gefeiert zu werden. Als ihre kleine Hafenstadt dem Göttervater Zeus zu Ehren eine riesige Statue errichtet, zeigt sich dessen Bruder Poseidon, der Gott der Meere, wenig erfreut. Plötzlich ist Patties Heimat in Gefahr, doch sie wittert die Chance, sich als tollkühne Maus zu beweisen. Hier einige Video-Ausschnitte.

📽️ Video | Die Karte von Trinactos

📽️ Video | Fliegende Felsen

📽️ Video | Bernardo und Gerardo

Die Stimme von Maus Pattie

Schauspielerin und Synchronsprecherin Cathlen Gawlich verleiht Maus Pattie ihre Stimme. An der Figur findet sie besonders toll, dass sie eine ungeheure Kraft entwickelt. Kennt ihr auch Spongebob? Cathlen synchronisiert seit 24 Jahren auch die Figur Sandy. Wir haben Cathlen zum Interview gebeten.

Du verleihst Maus Pattie deine Stimme. Wie bereitet man sich als Synchronsprecherin auf so eine Arbeit vor?

Cathlen Gawlich: Ich hatte diesmal sogar die Chance, den Film „Die wilden Mäuse“ vorher sehen zu dürfen. Manchmal ist ein Projekt aber so geheim, dass ich ihn erst im Studio sehe. Im besten Fall hat man die Zeit, sich in Ruhe eine Szene anzugucken, damit man die Handlung versteht. Hört man sich das Original an- bei diesem Film ist das in Französisch - entwickelt man relativ schnell ein Gefühl, ob die Figur, der man die Stimme gibt, niedlich, frech oder unsicher ist. Dass ich das genau hinkriege, hat man sich wohl gedacht, denn ich musste nicht einmal ein Casting machen. Aber mir fällt es ja auch leicht, ganz verschiedene Stimmen nachzumachen. Ich versuche die Maus so glaubhaft wie möglich rüberzubringen und solche Gefühle auszulösen, die sie bei mir ausgelöst hat. Wenn mir das gelingt, bin ich zufrieden. Da muss ich nicht berühmt und auf der Straße erkannt werden.

Was ist wichtig beim Synchronsprechen?

Cathlen Gawlich: Zuerst muss jemand den Film übersetzen. Da wird alles, was gesagt wird, einfach aufgeschrieben. Dann gibt es jemanden, der das Dialogbuch für Synchron schreibt. Sie oder er schaut sich an, wie der Satz gesprochen werden könnte, dass er zu der Lippenbewegung passt. Heißt es im Französischen z.B. „Voilà“, muss im Deutschen ein Wort gefunden werden, das vom Sinn und von der Lippenbewegung her passt. Dann wird der Film wird in kleine Scheibchen geschnitten, die Takes heißen und die jeweils so zehn Sekunden lang sind. Diese Takes synchronisieren wir dann im Einzelnen. Da muss man schon sehr genau sein.

Was magst du an deiner Figur Pattie besonders gern?

Cathlen Gawlich: Sie wird anfangs nicht für voll genommen, keiner beachtet sie, sie wird belächelt und gehört nicht so richtig zur Gruppe dazu. Doch sie entwickelt mit Unterstützung ihres Freundes, dem Kater, eine großartige Kraft. Sie geht auf Abenteuerreise und rettet sogar eine Stadt. Manchmal sehe ich da auch Parallelen zu mir. Ich komme aus einem kleinen Dorf in der ehemaligen DDR. Als ich gesagt habe, dass ich Schauspielerin werden will, haben sich die Lehrer über mich lustig gemacht und alle haben gemeint, ich habe einen Vogel. Aber ich bin meinen Weg gegangen und habe mein großes Ziel erreicht, auf der Theaterbühne zu stehen. Dann kam die Arbeit hinter dem Mikrofon dazu und ich habe gemerkt, dass ich da so richtig aufgehen kann. So ist das Synchronsprechen zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden.

Das heißt, alle Kinder sollen an ihre Stärken glauben?

Cathlen Gawlich: Unbedingt. Ihr müsst nicht alles können, jeder kann auf einem Gebiet immer irgendetwas besonders. Denkt daran! Mit meinem Kindergarten sind wir öfter ins weit entfernte Theater gefahren, da hat meine Leidenschaft fürs Schauspielen begonnen. In der DDR wurden wir Kinder einmal im Jahr gefragt, was wir werden wollten. Als Erstwunsch habe ich daher immer Schauspielerin angegeben, als Zweitwunsch Lehrerin. Ich habe das gut entschieden, auch wenn der Konkurrenzkampf groß ist. Und es geht nicht immer um Leistung. Wenn der Verantwortliche sagt, die Stimme gefällt mir nicht, die erinnert mich an meine blöde Nachbarin, dann bist du raus.

Das Interview führte Brigitte Warenski

Verwandte Themen