Freude im Tiergarten Schönbrunn

Elefantenkuh „Numbi“ ist auf natürlichem Weg schwanger geworden

Elefantenkuh „Numbi“ geht es während der Trächtigkeit prächtig. Etwa in einem Jahr wird die Geburt des Jungtiers erwartet.
© DANIEL ZUPANC

Vater ist Bulle „Abu“, der 2005 in Schönbrunn einen Pfleger bei der Morgenroutine getötet hatte.

Wien – Erfreuliche Nachrichten gibt es aus dem Tiergarten Schönbrunn. Erstmals seit über 20 Jahren ist wieder eine Elefantenkuh nach einer natürlichen Paarung trächtig. In etwa einem Jahr wird die Geburt des Jungtieres erwartet. Elefantendame „Numbi“ habe sich von Anfang an gut mit „Abu“ verstanden, einem 23-jährigen Bullen, der 2023 zum Zweck der Zucht aus dem Zoo Halle nach Schönbrunn rückübersiedelte.

„Abu“ war schon einmal in den Schlagzeilen. Der in Wien geborene Dickhäuter tötete 2005 einen 39-jährigen Pfleger bei der Morgenroutine, worauf er 2006 mit seiner Mutter Sabi in den Zoo Halle kam.

Der bisher letzte Elefanten-Nachwuchs im Tiergarten Schönbrunn datiert vom Juli 2019. Das damals geborene Weibchen „Kibali“ starb jedoch kurz vor seinem zweiten Geburtstag an akutem Herzversagen. Von „Abu“ gehe keine Gefahr mehr für die Tierpflegerinnen und -pfleger aus, wird versichert: „Es gibt keinen persönlichen Kontakt zu dem Tier, es ist immer eine Barriere dazwischen.“

Ziel im Tiergarten Schönbrunn ist es, im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms zukünftig die gesamte sehr komplexe, natürliche Sozialstruktur des Afrikanischen Elefanten abbilden zu können. „Dazu gehört der Herdennukleus von Mutterkühen, der als Matriarchat geführt wird, die etwas abseits lebenden Jungbullenherden, die sich noch viel von der Herde abschauen, und die dominanten Zuchtbullen, die nicht Teil des Matriarchats sind“, erläutert Zoodirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Die Haltung von Afrikanischen Elefanten in Zoologischen Gärten ist von großer Bedeutung, denn die grauen Riesen zählen zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt.

Die Bestände des Afrikanischen Elefanten sind innerhalb von 50 Jahren aufgrund zunehmender Mensch-Tier-Konflikte um Lebensraum sowie aufgrund von Wilderei für den illegalen Elfenbeinhandel um mindestens 60 Prozent gesunken. (APA)

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