Alle Zahnräder müssen laufen: WSG will gegen Rapid an eigener Spielidee festhalten
Die WSG Tirol hofft heute (17 Uhr/TT.com-Live-Ticker) bei Rapid auf einen Sahnetag. Mit Johannes Naschberger (24) steht der längstdienende Spieler vor einem stolzen Jubiläum.
Wien – Keiner im aktuellen WSG-Kader ist länger beim Klub als Johannes Naschberger. Der 24-jährige Unterländer heuerte im Sommer 2020 aus Wörgl kommend bei den Wattenern an und entwickelte sich zu einem beständigen Wert. Oft auch als Joker – aber einer, der nie murrt und immer da ist, wenn es ihn braucht. Der „Naschi“ könnte heute beim immens schweren Auswärtsspiel gegen Rapid seinen 100. Bundesliga-Einsatz feiern: „Lässig. Das ist eine stolze Zahl.“ Gleichzeitig hat der Mittelfeldspieler am öftesten erlebt, dass die WSG gegen die Übermacht von Rapid so gut wie nichts reißen kann.
Dauerläufer Sulzbacher
21 Spielminuten in der Bundesliga für Rapid, 4953 für die WSG
Nach fünf Bundesliga-Spielzeiten steht gerade einmal ein einziger Sieg (3:0 am 13. Dezember 2020) über Rapid zu Buche, neben zwei Unentschieden leuchten elf Niederlagen auf. Zahlen, die die Überlegenheit des österreichischen Rekordmeisters untermauern, der dieser Tage wieder richtig gut in Schuss ist.
„Wir brauchen einen fast perfekten Tag“, weiß WSG-Coach Philipp Semlic. Dazu zählen neben einer bärenstarken Defensiv- und Torhüterleistung ein leidensfähiges Kollektiv, das beim notwendigen Spielglück die offensiven Umschaltmomente im Allianz Stadion nutzen kann. „Wir werden als WSG kein Spiel in der Bundesliga als Favorit bestreiten und wollen auch bei Rapid die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg so hoch wie möglich halten“, erklärt Semic, der neben den nötigen Adaptierungen an den Gegner dennoch an der eigenen Spielidee festhalten will. Das 1:1-Remis bei Austria Klagenfurt sei für die Europapcup-Starter aus Hütteldorf zuletzt in der Bundesliga ein Warnschuss gewesen, das Ausmaß der Rotation zu überdenken: „Er weiß, dass es um Konstanz geht“, spielt Semlic den Ball zu Rapid-Coach Robert Klauß weiter. Beide Teams halten bei vier Punkten, es sind aber zwei Welten. Bei der WSG müssen heute alle Zahnräder laufen und ineinandergreifen.