Viele Fragezeichen

Keine Kantine und wenig Eiszeit: Landesliga-Meister EHC Mils kämpft um das Überleben

60 bis 70 Kinder trainieren beim EHC Mils. Auch deren Eishockey-Zukunft hängt aktuell am seidenen Faden.
© EHC MIls

Der Eishockey-Club Mils Unicorns bangt um seine Zukunft – und nimmt die Politik in die Pflicht. „Es liegt nicht an mir“, sagt Bürgermeisterin Daniela Kampfl.

Mils – Der Meister-Sekt ist längst trocken, die neue Saison naht. Doch der amtierende Landesligameister, die Mils Unicorns, weiß zum aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht, ob er in der kommenden Saison am Spielbetrieb teilnehmen wird und kann.

Schon vor der letzten Spielzeit wurde die Eiszeit von 15 auf neun Wochen gekürzt, nun kam auch noch die Kantine abhanden. Bislang wurden Eltern, Spieler und Fans in einem Container verköstigt, der musste aber auf Wunsch des Tennisvereins – der Container war vor der Tenniswand positioniert – diesen Sommer entfernt werden. Laut Bürgermeisterin Daniela Kampfl bestand durch den Transport die Gefahr, dass der Container beschädigt werden könnte. Deshalb wurde entschieden, ihn zu verkaufen. Als Ersatz sollte ein Holzhäuschen dienen, doch das kommt nun doch nicht. „Wenig Eiszeit, keine Kantine. Aktuell sind wir perspektivlos“, schüttelt der Sportliche Leiter Martin Biehler den Kopf.

Das ist für eine Gemeinde wie Mils viel Geld. Aber es liegt nicht an mir, der Gemeinderat hat dagegen gestimmt. Mir tut’s für den Eishockey-Verein leid.
Daniela Kampfl, Bürgermeisterin

Die Milser Bürgermeisterin Daniela Kampfl kann „den Unmut“ verstehen: „Für mich wäre dieses Holzhäuschen eine gute Lösung gewesen.“ Eine Lösung, die knapp 50.000 Euro gekostet hätte. „Das ist für eine Gemeinde wie Mils viel Geld. Aber es liegt nicht an mir, der Gemeinderat hat dagegen gestimmt. Mir tut’s für den Eishockey-Verein leid.“ Davon kann sich der Club aber wenig kaufen, der Spiel- bzw. Trainingsbetrieb hängt am seidenen Faden.

Ist man nicht stolz auf den Meister?

„Wenn dir alles genommen wird, wissen wir nicht, wie es weitergehen soll“, sagt Biehler – und fragt sich: „Ist man nicht stolz auf einen Verein mit 120 Leuten, der zweimal in Folge Meister wird?“ Präsident Hasan Iskanli ergänzt: „Man kann nicht einfach einen Verein den Bach hinuntergehen lassen.“ Auch die Personalplanungen hängen dieser Tage in der Luft. „Die Spieler fragen: Was ist los? Die werden natürlich auch unsicher“, betont Sohn und Obmann Volkan Iskanli. Wird der Hilferuf der Milser Einhörner an die Politik noch erhört? Die Uhr tickt jedenfalls. Bereits Ende Oktober beginnt die Landesliga-Meisterschaft ...

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