Hall und Absam erleben Derby-Revival, Landesliga-Leader macht sich zum Underdog
Nach zehn Jahren kreuzen Hall und Absam am Freitagabend im Derby der Hypo Tirol Liga wieder ihre Klingen - nur die Favoritenrolle ist irgendwie unklar. Schlitters-Bruck-Strass hat in der Landesliga Ost Jenbach vor der Brust. Und in der Gebietsliga West gibt es ein kurioses Spitzenspiel.
Hall gegen Absam - wer feiert am Dorffest?
Das bis dato letzte Derby zwischen Hall und Absam stieg am 2. August 2014. Und das war nur der Cup. Dass die beiden Lokalrivalen in der Liga aufeinander trafen, ist weitere drei Jahre her. Und die letzten fünf Duelle entschied Hall für sich. Das mit der Favoritenrolle - das ist mittlerweile nicht mehr ganz so klar.
Denn die Löwen von der Haller Lend brüllen längst nicht mehr so laut, wie sie es schon einmal getan haben. Absam stieg derweil als Landesliga-Meister in die Hypo Tirol Liga auf. „Ich habe ein gutes Gefühl“, meinte Absam-Obmann Helmut Zangerl vor dem Schlager am Freitag (19.30 Uhr). Man sei mit dem 5:1-Heimsieg über Längenfeld traumhaft in die Saisonstart gestartet: „Das hat Lust auf mehr gemacht. Wir haben eine super Mischung aus Alt und Jung.“ Das zweite Spiel gegen Breitenbach wurde abgebrochen. Hall hält indes nach zwei Spielen erst bei einem Punkt und backt unter Neo-Trainer Kristijan Tavic deutlich kleinere Brötchen als noch in den vergangenen Jahren.
Nicht ideal für Zangerl: Er verpasst das Derby, weil am Wochenende das Absamer Dorffest steigt und der Obmann dort für den Verein die Ärmel hochkrempeln muss. „Ich habe den Spielern gesagt, dass danach alle auf das Dorffest kommen müssen“, lächelt Zangerl und würde liebend gerne Derbyhelden empfangen. Das schlimmste Szenario: Haller Partycrasher am eigenen Dorffest.
Tabellenführer Schlitters macht sich zum Underdog
Auch das Duell zwischen Schlitters-Bruck-Strass gegen Jenbach ist in der Landesliga Ost so ein Derby, das es seit Ewigkeiten nicht gab. Die Hausherren stiegen zuletzt aber zwei Mal in Folge auf und konnten die Aufstiegseuphorie mit zwei Siegen aus zwei Spielen mit in die höhere Spielklasse nehmen. Der vierfache Saisontorschütze Josef Thumer scheint nichts von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt zu haben.
Jenbach schrieb zuletzt beim 2:1-Sieg gegen Söll erstmals an. „Für mich zählen sie zu den Favoriten. Wir nehmen die Rolle als Underdog jedenfalls an. Wenn wir in der Liga bleiben, wäre das für uns eine super Sache“, nahm Schlitters-Bruck-Strass-Trainer Matthias Egger im Vorfeld viel Druck von seinen Schützlingen und hoffte, dass Routinier Manuel Ruech bis zum Freitagabend (20.15 Uhr) auf den letzten Drücker noch fit wird.
Fast-Absteiger gegen Liga-Neuling
Sölden als Bestandteil eines Spitzenspiels in der Gebietsliga West? Da war man in der vergangenen Saison weit davon entfernt. Die Ötztaler konnten sich gerade noch zum Klassenerhalt retten. Zum Auftakt der neuen Spielzeit lief es mit zwei Siegen aus zwei Spielen aber. Auf einen 4:3-Heimsieg gegen Inzing ließ Sölden einen 5:1-Erfolg gegen das Mieminger Plateau folgen.
Am Samstag (18 Uhr) muss die Truppe von Trainer Bernhard Mittermair erstmals in der Fremde ran. Und bekommt es gleich mit dem durchaus gefährlichen Aufsteiger Fließ zu tun. Die Oberländer sind zuletzt drei Mal (!) in Folge aufgestiegen, von der 1. Klasse bis in die Gebietsliga durchmaschiert. Mit diesem Selbstvertrauen stellte sich die Mannschaft von Ex-Unterhaus-Torjäger Jürgen Graber mit vier Punkten aus zwei Spielen vor. Und vor allem vor heimischer Kulisse klappt es zuletzt mit dem Toreschießen: Fließ schoss saison- und ligenübergreifend in den vergangenen fünf Heimspielen 30 Tore.
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