Filmfestspiele in Venedig: Am Lido kommen sich „Brangelina“ nicht zu nahe
Premieren an unterschiedlichen Tagen: Das frühere Hollywood-Traumpaar Angelina Jolie und Brad Pitt kann sich in Venedig aus dem Weg gehen. Wohl auch, um unschöne Szenen zu vermeiden. Nach ihrer Scheidung folgten gerichtliche Auseinandersetzungen, die bis heute nicht abgeschlossen sind.
Zum Filmfest in Venedig kamen sie früher gemeinsam, machten mit ihren Kindern Bootstouren durch die venezianischen Kanäle und zeigten sich verliebt auf Empfängen. Nun werden Angelina Jolie und Brad Pitt wieder bei den Filmfestspielen sein, die heute am Lido beginnen. Aber sie kommen jeweils mit ihren eigenen Filmen – und werden sich vermutlich auch möglichst aus dem Weg gehen.
In der Filmbiografie „Maria“ von Pablo Larraín verkörpert Angelina Jolie die legendäre Opernsängerin Maria Callas. Die Rolle ist ihr erster größerer Kinoauftritt seit längerer Zeit. Auch deswegen sind Fans auf diese Premiere besonders gespannt. „Maria“ soll sich auf Callas‘ letzte Lebensjahre im Paris der 1970-er Jahre konzentrieren.
Brad Pitts Film läuft außer Konkurrenz. In der Actionkomödie „Wolfs“ von Jon Watts ist er wieder einmal an der Seite seines Freundes George Clooney zu sehen.
Streit um Sorgerecht und Geld
Die Premieren der Filme sind an unterschiedlichen Tagen geplant: Am 29. August wird Jolie zur Premiere von „Maria“ erwartet. Pitt und Clooney sollen am 1. September kommen.
Zwischen ihrem letzten gemeinsamen öffentlichen Auftritt beim Filmfest 2007 in Venedig und diesem Festival liegen eine Scheidung und gerichtliche Auseinandersetzungen, die bis heute nicht abgeschlossen sind. „Brangelina“ galt viele Jahre als das Glamour-Paar schlechthin. Das Paar hatte sich am Set des Films „Mr. und Mrs. Smith“ kennengelernt und heiratete 2014.
Schon zwei Jahre später kam im Herbst 2016 das Ehe-Aus. Jolie reichte die Scheidung ein. Sie warf Pitt Handgreiflichkeiten gegenüber ihr und den Kindern vor. Es folgten Streitigkeiten über Sorgerecht und Finanzen.
In Venedig soll es nun nur Streit um die besten Filme geben. Die Entscheidung über den Goldenen Löwen liegt bei einer neunköpfigen Jury unter der Leitung der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert.
Langes Warten auf „Beetlejuice“-Fortsetzung
Die Filmfestspiele dauern bis zum 7. September. Eröffnet werden sie heute mit „Beetlejuice Beetlejuice“ von Tim Burton, der dafür wieder Winona Ryder und Michael Keaton gewinnen konnte. 36 Jahre lang mussten Fans auf die Fortsetzung der Kult-Horrorkomödie warten. Erwartet werden in Venedig auch Joaquin Phoenix, Superstar Lady Gaga, Hollywood-Star Nicole Kidman und Antonio Banderas.
Ebenfalls im Wettbewerb läuft der erste englischsprachige Film des spanischen Regie-Stars Pedro Almodóvar. Das Drama „The Room Next Door“ erzählt von zwei Freundinnen – verkörpert von den Schauspiel-Stars Julianne Moore und Tilda Swinton.
Mit ihm reist noch eine weitere Hollywood-Legende an: Kevin Costner zeigt in Venedig den zweiten Teil seiner Western-Saga „Horizon“. Im Mai präsentierte er in Cannes den ersten Part, der bei Kritikern nicht besonders gut ankam. Ob der zweite Teil besser ist, darüber können sich Filmfans nun in Venedig ihr eigenes Bild machen.