ÖFB-Kader für Nations League: Nach den EM-Tränen muss das Feuer wieder neu brennen

Wien – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigten Teamchef Ralf Rangnick als er am Dienstag in Wien den Kader für den Nations-League-Auftakt in Slowenien und Norwegen präsentierte. Denn beim zweimaligen Ansehen des Welcome-Back-Videos mit EURO-Sequenzen, das man den Spielern bei der Zusammenkunft präsentieren werde, habe es ihm die Tränen in die Augen getrieben. Der Stachel des Achtelfinal-Aus mit zwei Standard-Toren gegen die Türkei sitzt nach wie vor tief.

Beim Blick voraus gelte es „den Spannungsbogen wieder aufzubauen“, um die Entwicklung voranzutreiben. Erstmals an Bord des rot-weiß-roten A-Teams wird Maribor-Angreifer Arnel Jakupovic (26) sein: „Ein Linksfuß, der weiß, wo das Tor steht.“ Der ehemalige Nachwuchsteamspieler war bei Sturm oder beim FC Empoli (ITA) engagiert. Die Gunst der Stunde schlägt ihm auch, weil an vorderster Front u.a. Michael Gregoritsch (Freiburg), Maximilian Entrup (LASK) und Sasa Kalajdzic fehlen. Auch Junior Adamu (Freiburg) bekommt wieder eine Chance und ein Abschied von Marko Arnautovic sei für Rangnick kein Thema gewesen.

Auch Kevin Stöger rückt nach seinem Wechsel von Bochum zu Gladbach erstmals unter Rangnick ein: „Es ist der Zeitpunkt gekommen, ihm die Chance zu geben. Er hat sich das über die letzten Wochen und Monate verdient.“

Der deutsche ÖFB-Teamchef wollte die kommenden Gegner in Gruppe B insbesondere Norwegen um Ödegaard (Arsenal) oder Haaland (Manchester City) nicht kleinreden, bei einem Comeback von Real-Star David Alaba genieße mit Sicherheit die kommende WM-Quali Priorität.

Zur Sprache kam auch noch das Aus der drei langjährigen Physiotherapeuten um den Tiroler Michael Vettorazzi (seit 2003 beim ÖFB, seit 2006 beim A-Team): „Ich weiß um ihre Verdienste und kann die Enttäuschung verstehen. Für uns geht es darum, die bestmögliche Betreuung für die Spieler zu liefern.“ Der neue Pool aus fünf Experten setzt sich aus führenden Mitarbeitern der TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt zusammen. Die Wahrheit liegt auch in Zukunft wie immer am Platz.