Auswärts bei den Fivers

Das Fundament steht: Angriffslustige Adler starten in die Saison

So soll es auch in der neuen Saison aussehen – die Schwazer um Kapitän Alexander Wanitschek wollen vor einer vollen Halle begeistern.
© Kristen

Sparkasse Schwaz Handball Tirol startet am Samstag bei den Fivers mit vielen bewährten Kräften in die neue HLA-Saison.

Schwaz – Der Spruch „der Anfang prägt, das Ende haftet“ traf in der abgelaufenen Saison voll auf die lange Zeit ganz starken Schwazer Handball-Adler zu. Mit der längsten ungeschlagenen HLA-Serie von 15 Spielen stand man viele, viele Wochen auf Platz eins der HLA-Meisterliga, ehe man im Viertelfinale gegen den Tabellenachten aus Linz (später Überraschungsmeister) den Kürzeren zog und zu allem Überdruss in der heimischen Osthalle auch das Cup-Finale gegen Zweitligist West Wien verlor. Mit diesen Erinnerungen, die als Lernmaterial dienen, und einem weitgehend unveränderten Kader starten die Knappenstädter am Wochenende in die neue Saison, die zumindest auch wieder bis ins Viertelfinale führen soll. Ein Blick auf einige Protagonisten:

Urgesteine: Handball Tirol im Gesamten (mit medalp Innsbruck, den Future Teams wie dem vollbesetzten Nachwuchs) lebt von einer Familie, die diesen Sport im Herzen trägt. Klaus Hauser, seit 1997 Schwazer Obmann, ließ es gestern noch mit der Zuge schnalzen, dass die Osthalle in der letzten so erfolgreichen Saison zweimal mit 1200 Fans ausverkauft war. „Solche Erlebnisse muss man erst schaffen können“, notiert er in seiner letzten Amtsperiode. Sportchef Thomas Lintner, seit 2003 auf Trainer- oder Vorstandsebene im Klub, stimmt ein: „Wir haben uns in der letzten tollen Saison als Mannschaft nicht mit einem Titel belohnen können, haben aber einige Früchte geerntet, die aus der Arbeit mit vielen eigenen Spielern kommen. Deswegen können wir immer noch besser werden.“ Aufhören sei für ihn nie eine Option gewesen: „Man ist in diesem Handball-Fieber gefangen und kommt nicht aus. Im Grunde genommen sehe ich den Klub wie mein Baby. Uns allen geht es auch um den gesellschaftlichen Wert des Sports“, spielt Lintner den Ball auch an jene gemeinsamen Erstliga-Streiter (HCI/Eishockey, TI, Hypo/Volleyball, Raiders/Football, WSG/Fußball) weiter, die um gemeinsame Unterstützung kämpfen.

Cheftrainer: Christoph Jauernik geht in seine zweite Saison, will trotz des schweren Auftaktprogramms bei den Fivers (Samstag) und eine Woche später zuhause gegen Vizemeister Hard und trotz Verletzungssorgen (Teamspieler Michael Miskovez konnte noch nicht mit der Mannschaft trainieren) mutig mit offenem Visier starten: „Ich habe bei Olympia auch keinen Sprinter gesehen, der im Vorlauf mit halber Kraft gelaufen ist.“ Man habe in der Kaderbreite einen kleinen Schritt gemacht und sich den Status „unangenehmer Gegner“ erarbeitet: „Ich weiß auch nicht, ob die Fivers und Hard eine Freude damit haben, gegen uns starten zu müssen.“

Routiniers: Kapitän Alexander Wanitschek (34) und Thomas Kandolf (30) gestanden ein, dass nach der letzten Saison „der Ärger überwogen hat“. „Man muss erst einmal in ein Finale kommen und in jedem gibt es einen Verlierer. Und dann muss man wieder so hart arbeiten, dass man wieder in solche Situationen kommt“, lebt Wanitschek professionelle Einstellung vor. Auch Kandolf hat die Ärmel längst wieder hochgekrempelt: „Man muss sich auch an solche bitteren Momente erinnern, die für mich Motivation sind, die ganze Saison voll durchzuziehen.“

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