David Grossman erhält den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels
Der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist wird am 10. November mit der höchsten Auszeichnung der heimischen Buchbranche prämiert. Gewürdigt wird „die erzählerische Kraft und sprachliche Meisterschaft“ seines im Geist der Aufklärung stehenden Werks.
Wien – Der israelische Schriftsteller David Grossman erhält den diesjährigen Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. Das gab der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) am Freitag bekannt. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 10. November in Krems/Stein an der Donau überreicht.
Der seit 1990 vergebene Preis wird an Personen verliehen, „die sich in ihrem Werk und durch ihr Engagement für Toleranz in Bezug auf sprachliche sowie kulturelle Vielfalt in herausragender Art und Weise eingesetzt haben und somit einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in Europa geleistet haben“.
Mit David Grossman werde ein Autor und öffentlicher Intellektueller ausgezeichnet, „dessen gesamtes Werk erzählerische Kraft und sprachliche Meisterschaft mit dem Geist der Aufklärung und des Dialogs verbindet“. Sein in mehr als 30 Sprachen übersetztes Werk sei „von einer einzigartigen Fähigkeit geprägt, die Wunden und Hoffnungen einer konfliktreichen Region in Worte zu fassen“.
Tritt seit Jahren für den israelisch-palästinensischen Dialog ein
Als Friedensaktivist tritt Grossmann seit Jahrzehnten für eine Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ein und fordere „einen differenzierten und einfühlsamen Umgang mit den Schicksalen aller Beteiligten, unabhängig von Herkunft oder politischer Gesinnung“.
Geboren wurde David Grossman 1954 in Jerusalem, zu seinen Werken zählen „Stichwort: Liebe“, „Der gelbe Wind“ und sein Bestseller „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“. Neben 14 Romanen verfasste er sechs Sachbücher und 16 Kinderbücher. Er wurde bereits vielfach ausgezeichnet. 2010 etwa erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels ging bisher u.a. an Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Barbara Frischmuth und Doron Rabinovici. Im Vorjahr wurde Philippe Sands gewürdigt. (APA, jole)