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Topfavorit Sinner und Fritz im Finale der US Open

Taylor Fritz spielt im Finale gegen Topfavoriten Jannik Sinner
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Das Männer-Finale der US Open, dem letzten Tennis-Major des Jahres, lautet Jannik Sinner gegen Taylor Fritz. Der topgesetzte Italiener besiegte in einem chaotischen Match den sich mehrmals übergebenden Briten Jack Draper mit 7:5,7:6(3),6:2. In der Night Session kürte sich Taylor Fritz im US-Halbfinal-Duell mit Frances Tiafoe dank eines 4:6,7:5,4:6,6:4,6:1-Erfolgs zum ersten US-Finalisten bei einem Grand-Slam-Turnier seit 2009.

Die Partie von Sinner sieht vom Ergebnis her weit einfacher aus, war aber doch auch von einiger Dramatik geprägt. Bei sehr schwülen Bedingungen war vor allem der zweite Satz turbulent: Draper hatte im zweiten Satz eine Breakchance zum 2:0 vergeben, von da an ging es für den Semifinaldebütanten bei einem Major bergab.

Im achten Game musste er sich zweimal übergeben, im Spiel darauf rutschte allerdings Sinner aus, stützte sich auf sein linkes Handgelenk und tat sich dabei weh. Dennoch konnte er den Punkt fertig spielen und das Game gewinnen. Beim Seitenwechsel kümmerte sich ein Physio um Sinners Handgelenk, ein zweiter um Draper. Letzterer musste sich im zwölften Game gar ein drittes Mal übergeben, Sinner gewann das darauffolgende Tiebreak.

Der Südtiroler gab später leichte Entwarnung. "Der Physio hat es sehr schnell aufgelockert auf dem Platz. Schauen wir, wie es morgen ist, wenn es abgekühlt ist. Hoffentlich gibt es dann keinen Grund zur Sorge." Draper begründete seine Übelkeit mit großer Nervosität, wohl auch im Zusammenhang mit der Hitze, ans Aufgeben dachte er aber nicht. "Ich werde in einem Grand-Slam-Halbfinale nicht aufgeben. Ich habe alles gegeben und bin stolz auf mich."

Das Match danach ging zwar über fünf Sätze, dauerte mit 3:18 Stunden aber nur 15 Minuten länger als die Sinner-Partie. Taylor Fritz ist nun jener Mann, der als erster US-Spieler seit Andy Roddick vor 21 Jahren wieder die US Open gewinnen könnte. "Das ist der Grund, warum ich das tue", sagte Fritz unter Tränen. "Ein Traum wird wahr. Ich werde alles geben, was ich geben kann."

Am Netz klopfte Fritz nach dem verwandelten Matchball seinem US-Kollegen auf die Brust und versuchte, Tiafoe aufzumuntern. "Er hat mich überwältigt von der Grundlinie. Ich habe einfach versucht, zu kämpfen", sagte Fritz. Tiafoe hatte bereits 2022 sein erstes US-Open-Halbfinale gegen den Spanier Carlos Alcaraz in fünf Sätzen verloren.

Das Publikum war nicht ganz unparteiisch, sondern eher auf der Seite des spektakulärer spielenden Ex-Wien-Finalisten Tiafoe. Als eine Vorhand von Fritz bis in die Zuschauerränge segelte und Tiafoe damit nach 45 Minuten den ersten Satz holte, sprangen viele Zuschauer begeistert auf. Bei einer 2:1-Satzführung für Tiafoe sicherte sich Fritz einen der Schlüsselpunkte der Partie: Beim Stand von 3:3 im vierten Durchgang kämpfte er seinen Gegner nieder, 31 Mal ging der Ball über das Netz, am Ende blieb Tiafoe entkräftet einfach stehen.

Der 26-Jährige konnte nicht mehr, lag im Entscheidungssatz mit 0:4 zurück. Fritz bekam noch einmal kurz das Zittern, setzte aber den Schlusspunkt mit einem Ass.

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