Erster Wintereinbruch und milder Sonntag lassen in Tirol Lawinengefahr steigen
Nach den starken Schneefällen der vergangenen Tage und der zwischenzeitlichen Wetterbesserung am Sonntag warnt der Lawinenwarndienst des Landes vor einer „facettenreichen Gefahrensituation“.
Innsbruck – Der erste Wintereinbruch der Saison hat es in sich: In weiten Teilen Tirols ist in den vergangenen Tagen in den Bergen viel Neuschnee gefallen. Am Sonntag wurde daher vor kurzfristig hoher Lawinenaktivität im Gebirge gewarnt. Bereits am Samstag war ein Mitglied einer Wanderergruppe im Karwendel von einer Lawine erfasst und verschüttet worden.
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„Während in der Höhe auf frische, störanfällige Triebschneepakete geachtet werden muss, sind es in tieferen Lagen Gleitschnee- und Lockerschneelawinen, die sich kurzfristig in größerer Anzahl spontan lösen“, warnte der Lawinenwarndienst. Vorsicht und Zurückhaltung seien angebracht.
Auch der meist trockene und teils sonnige Sonntag spielt eine Rolle: Mit der Wetterberuhigung setze und verfestige sich der Neuschnee. „Die Gleitschneeaktivität auf steilen Wiesenhängen nimmt dadurch in den kommenden Tagen vermutlich noch etwas zu.“ Es seien kleine und in den schneereichen Regionen auch mittelgroße Gleitschneelawinen wahrscheinlich. Bereiche unterhalb von Hängen oder Böschungen mit Gleitschneerissen sollten gemieden werden.
Schneebrettlawinen in großen Höhen
In der Höhe hat der Wind ordentlich Schnee verfrachtet. Die Triebschneeansammlungen werden sich laut Lawinenwarndienst zwar zusehends verfestigen, bleiben aber vor allem an sehr steilen Schattenhängen nicht zu unterschätzen. Die Gefahrenstellen liegen demnach hinter Geländekanten, in Rinnen und Mulden und nehmen mit der Höhe zu.
„In Summe kann man von einer recht komplexen Lawinensituation sprechen. Und dies zu einer Zeit, zu der man sich auf winterliche Gefahren mitunter noch nicht ganz eingestellt hat“, wurde zur Vorsicht gemahnt.
Ab Dienstag Wetterbesserung
Auch kommende Woche ist vorerst Vorsicht geboten: Am Sonntagabend erreicht Tirol erneut eine Front aus dem Norden, welche bis Dienstag recht verbreitet 20 bis 30 cm Neuschnee bringen soll. Der meiste Niederschlag wird entlang der Zillertaler Alpen und den Hohen Tauern erwartet. Die Schneefallgrenze soll dabei auf rund 2000 Meter ansteigen. Ab Dienstag wird es dann zunehmend trockener und sonniger, die Temperaturen sollen im Laufe der Woche wieder deutlich ansteigen. „Die Lawinengefahr wird damit besonders von Nass- und Gleitschneeaktivität geprägt sein. Mit dem Abschmelzen der Schneedecke wird sich diese aber recht rasch in hohe Lagen zurückziehen“, hieß es. (TT.com)