USA dementieren angebliches Angebot an Houthi-Rebellen
Die USA haben Äußerungen der jemenitischen Houthi-Rebellen über ein angebliches Angebot zur Anerkennung der Regierung in Sanaa scharf zurückgewiesen. Ein hochrangiger US-Beamter bezeichnete die Darstellung der Houthis am Montag als "frei erfunden". Mohammed al-Bukhaiti, Mitglied des Houthi-Politbüros, hatte zuvor in einem TV-Interview mit Al-Jazeera erklärt, die USA hätten eine Anerkennung der Houthi-Regierung angeboten, um die Angriffe der Rebellen zu stoppen.
"Die Propaganda der Houthi ist selten wahr oder berichtenswert. Eine solche Berichterstattung verleiht ihrer Desinformation einen Anschein von Glaubwürdigkeit", sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums.
Die Äußerungen des Houthi-Vertreters erfolgten einen Tag, nachdem zum ersten Mal eine ballistische Rakete der vom Iran unterstützten Gruppe Zentralisrael erreicht hatte. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kündigte daraufhin an, die Huthis würden dafür einen "hohen Preis" zahlen.
Die Houthi-Rebellen haben in den vergangenen Monaten wiederholt Schiffe im Roten Meer angegriffen, die sie mit Israel in Verbindung bringen. Sie bezeichnen dies als Unterstützung der Palästinenser im Gazakrieg. Die USA hatten die Houthis im Jänner erneut auf ihre Liste terroristischer Organisationen gesetzt.
Unterdessen wurde knapp vier Wochen nach dem Angriff der Miliz auf einen Öltanker vor der Küste des Jemen das Schiff erfolgreich abgeschleppt. Die unter griechischer Flagge fahrende "Sounion" sei "an einen sicheren Ort" gebracht worden, erklärte die EU-Marinemission Aspides am Montag. Demnach schlossen "private Akteure" die Rettungsaktion ab. Die EU-Mission fügte hinzu, sie werde die Lage weiter beobachten.
Die USA hatten nach dem Angriff auf das mit 150.000 Tonnen Rohöl beladene Schiff am 21. August vor einer Umweltkatastrophe gewarnt. Die Houthi-Miliz hatte den Tanker nach eigenen Angaben mit Drohnen und Raketen attackiert. An Bord des Schiffes brach ein Feuer aus. Die EU-Mission Aspides, die zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer stationiert ist, brachte die 25-köpfige Besatzung der "Sounion" einen Tag später in Sicherheit.