Schönwieser Anrainer kämpfen gegen neue Pfandanlage: Über 400 Unterschriften gesammelt
Die Gegner der geplanten Zählstelle West in Starkenbach haben über 400 Unterschriften gesammelt.
Schönwies/Starkenbach – Harald Peham war in den letzten Wochen nicht untätig. Der Schönwieser Gemeindevorstand hat mehrere hundert Unterschriften gegen das geplante Recyclingzentrum, das im Ortsteil Starkenbach umgesetzt werden soll, gesammelt. „Inzwischen sind es fast 420“, sagt Peham. Unterschrieben haben Schönwieser, vor allem Starkenbacher. „Wir hoffen, dass der Betreiber einlenkt“, betont er.
Zählstelle West geplant
Die Recycling Pfand Österreich GmbH plant nämlich im Ortsteil die Sammelstelle West für das neue Flaschen- und Dosenpfand, das mit 1. Jänner 2025 kommt. 25 Cent kostet es und gilt für Plastikflaschen und Getränkedosen. Ein Teil der Gebinde, die in Tirol, Vorarlberg und in Teilen Salzburgs anfallen, soll nach Schönwies gebracht, sortiert, gezählt und für das Recycling in Ballen gepresst werden.
In Starkenbach regte sich von Beginn an Widerstand. „Die Bevölkerung von Schönwies und Starkenbach leidet bereits seit Jahren unter den Belastungen durch die Schotteranlagen der Firmen Streng Bau, Kieswerk GmbH und Fröschl, insbesondere durch Staub, Schmutz und Lärm. Es wird befürchtet, dass die oben genannte Anlage eine weitere erhebliche Beeinträchtigung für die Anwohner mit sich bringen wird“, teilte Peham in einem Schreiben an den Betreiber mit, betonte aber, dass man Recycling grundsätzlich befürworte. „Im Jahr 2024 sollte eine solche Anlage jedoch weit entfernt von Wohngebieten errichtet werden.“
Bei der Recycling Pfand Österreich GmbH versteht man die Aufregung nicht und versuchte zuletzt, Befürchtungen der Anrainer mit Fakten zu begegnen. Man nehme die Bedenken der Bevölkerung ernst und lasse auch weitere unabhängige Gutachten erstellen, die der Behörde übermittelt werden, teilte man Peham mit.
Gewidmetes Gewerbegebiet
Die Anlage sei wie ein Pfandautomat in einem Supermarkt – nur größer, hieß es zuletzt. Es sei weder mit viel Lärm noch mit Gestank zu rechnen. Am Anfang würden pro Jahr 35 Mio. Gebinde in Schönwies verarbeitet. Zur Anlieferung wären täglich im Schnitt zwölf Lkw-Fahrten nötig. Aktuell sei Starkenbach außerdem nur einer von mehreren Standorten, die für die Anlage in Frage kämen.
Weiters verwies man darauf, dass es sich beim Areal in Starkenbach um „ein bestehendes, gewidmetes Gewerbegebiet handelt, in das sich unser Unternehmen einmieten möchte. Bei den täglichen Zu- und Abfahrten handelt es sich für ein Gewerbegebiet um ein moderates Verkehrsaufkommen.“
Aktuell ruht das Genehmigungsverfahren bei der Bezirkshauptmannschaft Landeck.